Bayerisches Fernsehen
Donnerstag, 19. Juli 2007, 23.15 Uhr
KOMPASS
Auslandsreportage
Die letzten Bajuwaren
Bei den "Cimbri" in Italien
München (ots)
Reportage von Ulrich Frantz
Gerade einmal 2oo Menschen leben noch in Luserna, das abseits der großen Touristenströme in den Bergen südöstlich von Trento liegt. Natürlich sprechen auch hier die Menschen Italienisch, doch es gibt kaum einen Bewohner in Luserna, der nicht auch noch der zimbrischen Sprache mächtig ist. Sie sprechen eine Sprache, deren Wurzel bis weit ins Mittelalter und bis nach Bayern zurückreicht: Es ist ein mittelalterliches Baierisch, und ihre Vorfahren sind Bajuwaren. Die Italiener nennen sie die "Cimbri", Zimbern, der Inbegriff für Germanen. Da vor über tausend Jahren die Menschen im bayerischen Beneditkbeuren ärgsten Hunger litten, und zum Bistum auch fruchtbares Land zwischen Trento und Verona gehörte, wanderten einige von ihnen dorthin aus und bewahrten ihre Sprache gegen alle Widerstände. Selbst Mussolini hat vergeblich versucht, sie zum Italienisch zu bekehren. Doch jetzt droht die Sprache zu verschwinden.
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