"Sofie Auberger erzählt" im Bayerischen Fernsehen über ihr Gefängnisleben
München (ots)
In "Unter unserem Himmel" präsentiert das Bayerische Fernsehen am Mittwoch, dem 3. Januar 2001 um 19.00 Uhr mit dem Film von Jutta Netzsch die Geschichte eines Gefängnis-Berufslebens von den 50-er bis in die 70-er Jahre.
Es ist die Geschichte von Sofie Auberger, die ein Vierteljahrhundert "hinter Gittern" gelebt hat - Tür an Tür mit den Gefangenen. In ihrem Buch "Gefängnisleben - Erzählungen über die Dienstjahre im Gefängnis zu Altötting, Ebersberg und Weilheim" beschreibt die ehemalige Krankenschwester diese Zeit: als Ehefrau von Josef Auberger, der Gefängniswärter war, als Mutter von zwei Kindern, die im Gefängnis groß wurden und als Mädchen für alles in ihrer Familie und in der Anstalt. Geschichten - 15 Jahre nach ihrer Pensionierung im Dezember 1973 aufgeschrieben - sind zum Weinen und zum Lachen. Sie erzählen von großen und kleinen Ganoven, von Schlägern, Betrügern und Dieben, von Mördern und Selbstmördern, von "Dauergästen" und "Eintagsfliegen". Und vom Zusammenleben mit ihnen, das manchmal vertrauensvoll, aber auch gefährlich und enttäuschend war. Sie schildern, wie die Familie mit den Gefangenen Weihnachten feierte, wie Sofie - zur Aufbesserung des "Gefängnisfraßes" - einen Gemüsegarten anlegte, über Land ging, um Lebensmittel zu hamstern, und ein Schwein mästete. 23 Jahre lang war sie Köchin, Waschfrau und Betreuerin für die Gefangenen. Um alles hat sie sich gekümmert. Warmherzig, mutig und unermüdlich - die meiste Zeit ohne Bezahlung. Zusammen mit ihrem Mann lebte Sofie Auberger ein Berufsleben lang auf einem schmalen Grad: zwischen Menschlichkeit und Gesetzestreue. In einer Welt, die es heute so nicht mehr gibt. "Familiengefängnis" haben die Gefangenen die Strafanstalten Altötting und Weilheim genannt. Jutta Netzsch beschreibt diese Welt in Erzählungen, Buchzitaten und Fotografien. Beispielhaft für die Gefängnisse, in denen die Aubergers gelebt haben, führt der Film durch das ehemalige Gefängnis in Altötting, in dem heute die Polizei stationiert ist, und durch die ehemalige Justizvollzugsanstalt Weilheim, die vor kurzem zu einer Musikschule umgebaut wurde.
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