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Pressemitteilung
München (ots)
Die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe durch die Niederlande hat heftige Debatten ausgelöst. Die Kirchen reagierten schon in ihren Osterpredigten mit herber Kritik, die Diskussion in Öffentlichkeit und Medien hält bis heute an. Umfragen zufolge befürworten 64% der Westdeutschen und bis zu 80% der Ostdeutschen eine dem holländischen Vorbild entsprechende Gesetzgebung. Der Fall tatsächlich unheilbarer Leiden ist dabei, rein statistisch gesehen, eine eher geringe Größe. Im Wunsch, dem eigenen Leben "notfalls" ein selbst bestimmtes Ende setzen zu können, klingt statt dessen die Furcht vor einer menschenunwürdigen Pflegesituation mit. Die heutige "Münchner Runde" wird diesem Aspekt besondere Beachtung schenken. Erstmals werden der Öffentlichkeit Auszüge aus einer groß angelegten Untersuchung des MDK (Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der Krankenversicherungen) vorgestellt. Diese Studie kommt anhand einer Überprüfung von 7000 Pflegeeinrichtungen auf Bundesebene zu dem Schluss, dass die Qualitätsdefizite, die in diesem Bereich bislang bekannt wurden, keineswegs Einzelfälle sind, sondern auf strukturelle Defizite verweisen. Zu den wesentlichen Kritikpunkten gehört unter anderem, dass die Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr nicht sichergestellt werden kann. Darüber hinaus werden den untersuchten Einrichtungen fortgesetzte freiheitsentziehende Maßnahmen nachgewiesen. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Zustimmung zur aktiven Sterbehilfe eine weitere, wichtige Dimension.
Münchner Runde:
"Freibrief zum Töten? Der Streit um die aktive Sterbehilfe"
BFS, 23.4., 20:15 - 21:00
Teilnehmer: Dr. Claudia Bausewein, Palliativmedizin, Klinikum Großhadern Christopher Beyer, betroffener Angehöriger Prälat Dr. Valentin Doering, Katholisches Büro Bayern Claus Fussek, Pflegekritiker Prof. Reinhard Merkel, Strafrechtler, Rechtsphilosoph (Nationaler Ethikrat) Moderation: Antje-Katrin Kühnemann
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