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WDR Fernsehen, Samstag, 23. Dezember 2000, 20:15-00:30 Uhr
Der Hildegard Knef Abend

Köln (ots)

"Es wurde uns nicht beigebracht zu leben,
   nur zu überleben." (Hildegard Knef)
Am 28. Dezember 2000 wird Hildegard Knef 75. Ein Grund, sie 
   einen Abend lang im WDR Fernsehen zu feiern.
20:15-21:55 Uhr 
   "Jeder stirbt für sich allein"
   Spielfilm, Deutschland 1976
21:55-22:45 Uhr
   "Für mich soll's rote Rosen regnen"
   Hildegard Knef im Gespräch mit Bettina Böttinger
22:45-23:45 Uhr
   Aber schön war es doch - Porträt Hildegard Knef
   Ein Film von Birgit Schulz
23:45-00:30 Uhr
   Ich glaub ne Dame werd ich nie
   Chansons von und mit Hildegard Knef
20:15-21:55 Uhr
   "Jeder stirbt für sich allein"
Drama, BR Deutschland, 1976, 101 Minuten, Regie: Alfred Vohrer
   Eine fesselnde Literaturverfilmung, nach einem Roman von Hans
Fallada.
Zum letzten Mal sehen Anna (Hildegard Knef) und Otto (Carl
Raddatz) ihren einzigen Sohn Ottie, als er 1940 einberufen wird. Kurz
darauf fällt er "für Führer, Volk und Vaterland". Für das Ehepaar
bricht eine Welt zusammen. Anna beginnt anonyme Feldpostkarten mit
den Worten "Der Führer hat mir meinen Sohn ermordet", zu verteilen.
So hofft sie, die Menschen wachzurütteln und ihre eigene
Hilflosigkeit zu ertragen. Doch vor allem setzt sie die
Überwachungsmaschinerie des Nazistaates in Gang.
Hildegard Knef in einer berührenden Rolle, mit der sie noch einmal
an ihre frühen Erfolge in den sogenannten Trümmerfilmen anknüpft.
Wieder spielt sie eine Figur, die sich kritisch mit der Nazi-Zeit
auseinandersetzt."Ein sehenswerter Film über deutsche Geschichte, auf
seine Weise ein Stück deutscher Filmgeschichte"(Der Spiegel)
21:55-22:45 Uhr
"Für mich soll's rote Rosen regnen"
Hildegard Knef im Gespräch mit Bettina Böttinger
   Zur Feier des 75. Geburtstages besucht Bettina Böttinger als
Verehrerin, Fan und vor allem Gratulantin das Geburtstagskind
Hildegard Knef zu Hause in Berlin-Zehlendorf. Auf dem Wohnzimmer-Sofa
unterhalten sich die beiden über alte Zeiten, Erfolge und
Misserfolge, Freunde und Feinde, Gott und die Welt. Schon zweimal,
1996 und 1999, war die Schauspielerin Gast bei "B. trifft...", es
waren jeweils sehr intensive Gespräche.
Zusammen schauen sie sich auch die Schar der Gratulanten auf dem
Bildschirm an, die vorher um kurze, private Statements gebeten
wurden, ihre engsten Freunde, Vertrauten, Kollegen und Wegbegleiter:
u.a. Hans-Dietrich Genscher, Ralph Giordano, Konstantin Wecker, Roger
Willemsen, Hardy Krüger, Alice Schwarzer, Helma Sanders-Brahms und
Helmut Schmidt. Außerdem gibt es Statements von Verehrern aus der
Vergangenheit wie Willy Brandt, Henry Miller, Carlo Schmid, Boleslav
Barlog, Else Bongers, Henri Nannen, Friedrich Luft, Günter Gaus,
Wolfgang Staudte, Helmut Qualtinger und Gunter Sachs.
Bettina Böttinger über ihre Interviewpartnerin:
   "Wenn ich mich nicht sehr irre, war die große Tournee mit
Hildegard Knef mit Kurt Edelhagen quer durch Deutschland im Jahre
1968. Damals war ich die mit Abstand jüngste Zuschauerin in der
Düsseldorfer Tonhalle. Meine Mutter war ein großer Hildegard-Knef-Fan
und ich hörte ihre Lieder zu Hause bis ich sie praktisch alle
auswendig konnte. Als ich mir von ihr nach dem Konzert ein Autogramm
holte, hatte ich weiche Knie - das erinnere ich bis heute. Vor lauter
Ehrfurcht! Ich kann mich, wenn ich ehrlich bin, bis heute nicht
entscheiden, welche Sängerin mich mehr berührt. Hilde oder Ella,
jeweils wenn sie Cole Porter singen. Was ich an ihr bewundere? Sie
ist eine herausragende Künstlerin, als Sängerin wie als
Schauspielerin und sie war im wahrsten Sinne des Wortes ihr ganzes
Leben durch eigensinnig und mutig."
22:45 - 23:45 Uhr:
   Aber schön war es doch 
   Porträt Hildegard Knef
   ein Film von Birgit Schulz
Sie ist eine deutsche Kinolegende, die Schauspielerin, Sängerin
und Schriftstellerin Hildegard Knef, man könnte sagen, sie ist eine 
deutsche Ausgabe von Jeanne Moreau, Juliette Greco und Benoite Groult
und das in einer Person. Am 28. Dezember 2000 wird sie 75 Jahre alt.
Ihre Karriere als Schauspielerin begann in den sogenannten
Trümmerfilmen wie "Die Mörder sind unter uns", dann kam der Ruf nach
Hollywood und sie spielte u.a. in der Hemingway-Verfilmung "Der
Schnee am Kilimandscharo".
Zurück in Deutschland wurde sie in den sechziger und den siebziger
Jahren als Chanson-Sängerin gefeiert und schließlich führte sie als
Schriftstellerin mit ihrer Autobiografie "Der geschenkte Gaul" über
ein Jahr die deutschen Bestseller-Listen an. Trotz aller Erfolge war
   Hildegard Knef eine Außenseiterin. In der spießigen deutschen
Nachkriegszeit war sie nicht das Muttchen, das beim Wiederaufbau
Kaffee kocht und den Kindern Schleifen ins Haar bindet, sie spielte
auch nicht die Dame aus gutem Haus und auch die Sexbombe war ihre
Rolle nicht. Ihre Landsleute taten sich schwer mit der im Ausland
erfolgreichen Künstlerin, ähnlich erging es auch Marlene Dietrich.
Sie war eine Tabubrecherin zu Zeiten als von Emanzipation noch
kaum die Rede war, sie strahlt etwas Widersprüchliches aus, etwas
Unerlöstes und zugleich Freies. In dem Porträt von Birgit Schulz
werden die Höhepunkte und Niederlagen des beruflichen und privaten
Lebens "der KNEF", wie man sie in Deutschland nennt beleuchtet und
die extreme Hass-Liebe des Publikums, die sie ein Leben lang
begleitet hat, von dem ersten Nacktauftritt im deutschen
Nachkriegsfilm bis zur offenen Schilderung ihrer Krebserkrankung im
Buch "Das Urteil".
ARTE-Ausstrahlung am 19. Dezember, 23.00 Uhr 
   Redaktion Sabine Rollberg (ARTE), Regina Rohde (WDR)
23:45 - 00:30 Uhr
   "Ich glaub ne Dame werd ich nie"
   Chansons von und mit Hildegard Knef
"Ich glaub ne Dame werd ich nie" ist ein Zusammenschnitt ihrer
erfolgreichsten Auftritte als Chansonsängerin. Es gibt sensationelles
Material: Musik-Clips von 1963 in der Regie von Truck Branss, das
legendäre Philharmonie-Konzert 1968 in Berlin, großartige
Fernseh-Auftritte aus den 70er, 80er und 90er Jahren.
Hildegard Knefs Gesangskarriere begann 1955. Nach ihren Erfolgen
als Schauspielerin wurde sie von Cole Porter für sein Musical "Silk
Stockings" am Broadway verpflichtet. Alle Welt war skeptisch, ihre
frühere Schauspiel-Lehrerin Else Bongers meinte: "Sie wollte singen.
Womit fragt man sich, sie singt eben nicht in dem Sinne! Sie ist
existent." Vielleicht ist es das, was Hildes Erfolg als
Chanson-Sängerin ausmacht. Sie hat über 300 Lieder gesungen und viele
davon auch selbst geschrieben.
Redaktion für den Knef-Abend: Regina Rohde
Rückfragen
Barbara Brückner, WDR-Pressestelle
Tel. 0221 / 220 4607
Fotos über www.ard-foto.de

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