Spuren - das Geschichtsmagazin
Mit Beate Schlanstein
WDR Fernsehen, Freitag, 4. Februar 2000, 23:00 Uhr
Köln (ots)
Der Aufstieg des Jörg Haider Die Tatsache, das die von Jörg Haider geführte FPÖ in Österreich jetzt Teil der Regierungskoalition werden soll, ruft überall in Europa heftige Reaktionen hervor. Nach Kurt Waldheim gibt es wieder einen führenden Politiker, von dem das Ausland sich wegen seiner Nähe zu den Nazis distanziert. SPUREN blickt zurück: Wer ist Jörg Haider? Mit welchen Aussagen, mit welchen Aktionen und Initiativen ist er auf die politische Bühne getreten? Woher stammt sein Ruf als Rechtsextremist?
Treuhand - Geschichte einer Abwicklung Jeden Tag gibt es neue Enthüllungen und Spekulationen über unsaubere Machenschaften bei der Übernahme der Leunawerke und dem Verkauf der Minol-Tankstellen. Wir nehmen diese sich abzeichnende Skandalgeschichte zum Anlass, um Rückschau zu halten auf das System der Treuhand. Eine wirtschaftliche Transaktion in Rekorddimensionen, aber auch ein Milliardengrab, wie der Untersuchungsausschuss feststellte, der ihre Arbeit im Nachhinein zu prüfen und zu bewerten hatte. Die Arbeit der Treuhand war höchst umstritten, ihre politischen und gesellschaftlichen Folgen sind es bis heute. Was war die Grundidee, was die Wendepunkte ihrer Tätigkeit? Welche grundsätzlichen und typischen Fehler wurden gemacht? Dazu auch unser Studiogespräch. Studiogast Prof. Jörg Roesler, DDR-Wirtschaftshistoriker aus Berlin.
Das Denkmal der Schlacht von Stalingrad Anfang Februar 1943 kapitulierte in Stalingrad die 6. Armee. Was für die deutsche Wehrmacht eine verheerende Niederlage war, feierte die Sowjetunion als entscheidende Wende zum Sieg. Deshalb sollte die nach dem Krieg wiederaufgebaute Stadt Stalingrad in ihrem Grundriss an die Schlacht erinnern, überragt und dominiert von einem monumentalen Denkmal, der "Mutter Heimat". Geplant wurde das Denkmal für und unter Stalin, gebaut wurde es unter Chruschtschow - der Stalin als Verbrecher entlarvt hatte - und eingeweiht unter Breschnew; da hieß Stalingrad bereits wieder Wolgograd. Heute ist das Denkmal ein Relikt der Sowjetunion, an dem der Zahn der Zeit nagt.
Aus dem Tagebuch eines Zwangsarbeiters Am Jahresende schien endlich festzustehen, dass die ehemaligen Zwangsarbeiter nun eine Entschädigung erhalten sollen. Doch an den Problemen der meisten Betroffenen hat sich damit nichts geändert: Sie sind alt und krank, und sie haben große Probleme, ihre Odyssee durch deutsche Arbeitslager zu rekonstruieren. Der ehemalige Zwangsarbeiter Sergej Baschew aus der Ukraine hat in Deutschland Tagebuch geführt. Er selbst kann nicht mehr reisen; für ihn hat sich eine junge Historikerin auf Spurensuche begeben. Ausgangspunkt ist das Durchgangslager Wuppertal.
BuchTipp: "Messemännchen und Minol-Pirol" - Werbung in der DDR (Simone Tippach-Schneider)
Entdeckungen: Das "Luftkreuz des Westens" - Der ehemalige Flughafen Köln-Butzweilerhof
Redaktion: Beate Schlanstein und Gudrun Wolter
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