Erstes Deutsches Fernsehen
ARD
Front-Einsatz nach dem Tod,
Sonntag, 29. Juli 2001, 14.30 Uhr
Film von Peter Dudzik
München (ots)
Beide Kinder wurden nicht alt: Die zehn Monate alte Schalhevet wird am 26. März in Hebron von einem palästinensischen Scharfschützen ermordet. Sechs Wochen später erleidet die vier Monate alte Iman ein ähnliches Schicksal. Der Säugling wird im Gaza-Streifen von einem fehl Geleiteten israelischen Panzergeschoss getötet.
Seitdem tobt eine Propagandaschlacht um die beiden Kinder. An der Medienfront wird der Tod von Schalhevet und Iman im Propaganda-Krieg zur Hetze ausgenutzt. Die Siedler in Hebron drohen Schalhevet erst dann zu beerdigen, wenn die israelische Armee die Palästinenser bestraft hat. Dann schalten sich Israels Oberrabbiner ein, Siedler-Organisationen gehen auf die Straße und versuchen die Regierung unter Druck zu setzen. Im Internet werden Bilder der toten Schalhevet verbreitet.
Im palästinensischen Fernsehen laufen Propagandafilme, die zum Gedenken an Iman und zur Rache an den Israelis aufrufen. Die Beerdigung wird verschoben, denn Yassir Arafat persönlich will an der Kundgebung teilnehmen. Iman wird zum Symbol des gewalttätigen Widerstands gegen die Israelis.
Peter Dudzik, langjähriger ARD-Korrespondent in Tel Aviv, zeigt in einer erschütternden Dokumentation, wie tief der Hass zwischen Israelis und Palästinensern mittlerweile ist und dass nun schon der Tod von Kleinkindern als willkommenes Instrument zur Propaganda und Hetze eingesetzt wird.
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