Bayerisches Fernsehen
Dienstag, 25. Juni 2002, 22.35 bis 23.05 Uhr
/ KOMPASS Auslandsreportage
"Wir werden immer wieder in die Wüste
gehen ..."
München (ots)
Bei den Tuareg in Südalgerien Von Bettina Ehrhardt
Im Leben der Tuareg im Hoggar-Gebirge Südalgeriens prallen Welten aufeinander, Tradition und Moderne: In den Dörfern der Wüste und in den Nomadencamps leben die Tuareg ihr traditionelles Leben, das von den Weideplätzen der Tiere bestimmt ist, vom Wasser. Die Sitten im Umgang miteinander sind streng, ehrerbietig. Ein Mann zeigt sein Gesicht nicht vor Fremden, den Mund zu entblößen gilt als unschicklich. Er isst und trinkt deshalb auch nicht in der Öffentlichkeit.
Das Leben in der Stadt Tamanrasset hingegen wird immer stärker durch Menschen geprägt, die aus dem Norden stammen, Algerier arabischer Sprache und Kultur. Sie treffen sich nachts in Straßencafés, kleinen Garküchen und Bars. Ihre Frauen bleiben meist im Haus, gehen nur verschleiert auf die Straße. Dies zwingt auch die Tuareg-Frauen, die traditionell ihr Gesicht nicht verhüllen, ihre Sitten denen des Nordens anzupassen. Die Stadt wächst rasant: Vor 100 Jahren standen ein paar Hütten auf beiden Seiten des Oueds, heute leben über 80.000 Menschen hier. Nur etwa ein Drittel sind Tuareg.
Die Reportage beschreibt das Leben in Tamanrasset, das Nebeneinander von Nomaden und Sesshaften. Sie zeigt Dörfer und Camps in der Wüste, wo Feste gefeiert werden, Legenden und Lieder zu hören sind, gespielt auf der Flöte und der Imsad, der traditionellen einsaitigen Laute. Die Schönheit der Wüste, die wahrhaft atemberaubenden Landschaften des Hoggar verbinden sich mit den Geschichten der Tuareg. Für sie ist die Wüste nicht öd und leer, sondern der Ort der Weite und Freiheit.
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