Bayerisches Fernsehen
Sonntag, 18. Juli 2004, 22.15 Uhr
Reportage am Sonntag
Erste Hilfe für Willi
Mit dem Tier-Notarzt im Einsatz
München (ots)
Ein Golden Retriever bricht in einem Münchner Appartement-Hotel zusammen. Völlig apathisch liegt der Hund am Küchenboden. Die Vorder- und Hinterläufe hat er von sich gestreckt. Er hechelt laut. Ein Fall für die "Tierrettung München". Dieser ambulante Rettungsdienst ist für die medizinische Erstversorgung kranker Tiere rund um die Uhr, auch am Wochenende und an Feiertagem, erreichbar. Nach 20 Minuten erreicht Dr. Sylvia Haghajegh den Einsatzort. Schon nach kurzer Zeit steht fest: Der Hund hat ein akutes Herzproblem. Die Tierärztin legt einen Venenkatheter und fährt den Golden Retriever mit dem Tier- Notarztwagen in die nächstgelegene Tierklinik.
Ob Herzattacke, Autounfall, oder lebensgefährliche Blutungen - in München haben Tiere in Not eine wesentlich höhere Überlebenschance als überall sonst in Deutschland. Viele Münchner Vierbeiner oder Vögel haben dem Tier-Notarzt ihr Leben zu verdanken. In rund 80 Prozent der Fälle besteht akute Lebensgefahr, überwiegend nach Autounfällen, bei denen Hunde, Katzen oder Wildtiere verletzt wurden. Mit 40 Prozent ist der Anteil hilfsbedürftiger Wildtiere mitten in der Großstadt sehr hoch: zu den Patienten gehören Schwäne, Raben, Marder, Eichhörnchen und Kaninchen. Aber auch bei tollwütigen Hunden, wild gewordenen Bullen, durchgegangenen Hengsten und bei Problemen mit Kampfhunden ist der Tier-Notarzt der richtige Ansprechpartner: "Wir können gefährliche Tiere mit dem Blasrohr sofort betäuben. Das zeigt, dass die Tierrettung auch für den Schutz von Menschen sehr wichtig ist", sagt Professor Henning Wiesner, Tierpark-Chef und Präsident der Tierrettung.
ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
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