Bayerisches Fernsehen
Donnerstag, 27. Oktober 2005, 21.20 Uhr
laVita
Von den letzten Dingen
München (ots)
Moderation: Heike Götz
Alfred Riepertinger geht einer ungewöhnlichen Arbeit nach: Er ist Leichenpräparator im Schwabinger Krankenhaus. Und er liebt seinen Beruf, auch wenn er weiß, dass viele, die hören, was er macht, erschaudern. Riepertinger aber findet seine Aufgabe schön und sinnvoll. Er sagt: "Eine gute Verabschiedung ist wichtig, sonst kriegst Du ein Trauma auf Lebzeit." Heute wird der Tod delegiert an Krankenhäuser, Altenheime, Bestattungsunternehmer, Grabpfleger. Das war nicht immer so. Anna- Maria Heilgemeir ist in Dietramszell aufgewachsen und weiß noch, wie in ihrer Kindheit Verstorbene ganz selbstverständlich in der Stube aufgebahrt wurden, damit Verwandte, Freunde und Nachbarn den Toten noch mal sehen konnten. Mit dem ihr eigenen Humor erzählt Anna-Maria Heilgemeir von alten Sterbe-Riten. Heute gibt es strengere Gesetze beispielsweise für die Hygiene als früher und zahlreiche bürokratische Zwänge. Das hat den Tod auch ein Stück einsamer und anonymer gemacht. Zugleich wächst das Bedürfnis nach mehr Individualität und Selbstbestimmung auch in den "letzten Dingen". LaVita stellt Dienstleister im urbanen Raum vor, die wieder an alte ländliche Bräuche anknüpfen, aber auch mit neuer Kreativität die Bestattungskultur weiterentwickeln - auch für die, die nicht religiös sind. Weitere Themen in laVita: - Nach dem Verlust ist vor dem Verlust - Trauerbegleitung - Darf man über den Tod Witze machen? LaVita- Moderatorin Heike Götz begleitet die Kabarettistin Luise Kinseher bei ihrer Tour durch Bayern. Mit im Gepäck hat sie ihr Stück "Ende der Ausbaustrecke", in dem sie eine Schauspielerin spielt, die sich auf Leichen spezialisiert hat. Kein Wunder, dass unterwegs über den Tod philosophiert wird.
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