Bayerisches Fernsehen
Donnerstag, 12. Januar 2006, 22.30 Uhr
KOMPASS
Auslandsreportage
Der Traum vom Tatra-Tiger
Die Slowakei auf dem Weg in die Moderne
München (ots)
Igor Rattay ist 34 Jahre alt und hat es schon geschafft. Als Gründer der Finanzgruppe J&T in Bratislava. Dieser gehören die größten Hotels, ganze Energieunternehmen und eine eigene Bank. Das Ende des Sozialismus und der Beginn des Aktienhandels war die große Chance für einige: Igor Rattay spekulierte an der Börse - heute ist er Millionär.
Mit 5 Prozent Wirtschaftswachstum und unzähligen ausländischen Investoren vor allem aus der Automobilbranche wird die Slowakei heute als "Detroit des Ostens" oder "Tatra-Tiger" gehandelt. Die Steuerreform 2004 unter der rechtsliberalen Regierung von Mikulas Dzurinda lockt immer mehr Investoren in den kleinen Staat. Denn seit der Reform zahlt jeder nur noch 19 Prozent Einheitssteuer auf das Einkommen, egal ob es von Personen oder Unternehmen ist.
Während die Reform in der Westslowakei für Wohlstand sorgt, ist im Osten des Landes wenig davon zu merken. Das Ende der Autobahn teilt das Land förmlich in zwei Teile. Jaroslav Kuruc aus Poprad im Nordosten des Landes gehört zu den 400 Arbeitslosen, die eine Waggonfabrik kürzlich entließ. Mit 360 Euro monatlich lebt die Familie am Existenzminimum. In der Region Poprad liegt die Arbeitslosigkeit noch bei fast 20 Prozent. Und die wenigen Betriebe kämpfen im globalen Konkurrenzkampf um ihr Überleben. Regionen wie die um Poprad im Osten des Landes haben bisher wenige Chancen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Während sich im Westen die Gewinner der Reform niederlassen, wartet man in der anderen Hälfte des Landes noch auf deren Früchte.
Die Reportage "Der Traum vom Tatra-Tiger" von Andrea Roth begleitet Gewinner und Verlierer in dem Reformland Slowakei.
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