"Gipfeltreffen - Werner Schmidbauer trifft Franz Xaver Gernstl" Dienstag, 3. Oktober 2006, 18.00 Uhr, Bayerisches Fernsehen
München (ots)
Er hat Deutschland von Norden nach Süden und von Osten nach Westen abgeklappert, und seine Sendereihe "Gernstl unterwegs" ist Kult im Bayerischen Fernsehen. Aber auf einem Berg war der Filmemacher und Film-Produzent Franz Xaver Gernstl seit zehn Jahren nicht mehr. Dabei ist Gernstl am Fuße des Wendelsteins geboren, aber "oben war ich nie". "Eine Schande", stellt er gleich zu Beginn fest, als er sich mit Werner Schmidbauer zum "Gipfeltreffen" auf den 1567 Meter hohen Jochberg aufmacht.
In seinen Filmen ist es Franz Xaver Gernstl, der die Fragen stellt. Aber diesmal wurde der Spieß umgedreht. Und so kam ganz Erstaunliches zu Tage über diesen Gernstl, dessen Gesicht jeder kennt, von dem man aber bisher nicht viel wusste: Geboren vor 55 Jahren im oberbayerischen Jenbach bei Bad Feilnbach, kam er mit zwei Jahren nach Rosenheim, wo er eine behütete Kindheit verbrachte und zur Schule ging. Auf die Frage von Werner Schmidbauer, ob er ein guter Schüler war, meint er: "Ja" - und nach einer längeren Pause schiebt er nach: "Peinlich, oder?"
Nach Abschluss der Schule absolvierte Franz Xaver Gernstl eine Lehre zum Bankkaufmann und schloss sie als einer der besten seines Jahrgangs ab - ganz nach dem Motto, das der Vater ihm mit auf den Weg gegeben hatte: "Wenn du was machst, dann mach's so gut wie du's kannst. Schlechter wird's von selber." Als ihm die Bank später den Posten eines stellvertretenden Filialleiters angeboten hatte, "hab ich kalte Füße gekriegt", erzählt er. Stattdessen begann er, Sozialpädagogik zu studieren, "weil mir nix besseres eingefallen ist".
Wie in "Gernstl unterwegs" wirkt der mehrfach mit dem Adolf Grimme Preis ausgezeichnete Filmemacher auch beim "Gipfeltreffen" gelassen und ist offenbar nur schwer aus der Ruhe zu bringen. So muss er auf Schmidbauers Frage, was ihn denn ärgert, erst nachdenken und kommt dann zu dem Schluss: "Ein schlechtes Wiener Schnitzel ärgert mich".
"Glück", philosophiert er, "ist die Abwesenheit von Unglück. Aber Glück macht nicht zufrieden, sondern Zufriedenheit macht glücklich". Und auf die Frage nach seinen Leidenschaften meint Gernstl: "Ich habe keine Leidenschaften, denn ich leide nicht gern." Und nach kurzem Nachdenken kommt er dann doch auf ein paar Leidenschaften in seinem Leben: "Kochen, hübsche Frauen und Filme machen". Bei der Reihenfolge der Aufzählung wundert es nicht, wenn er sagt: "Mit einer Frau, die ein gutes Essen nicht schätzt, könnte ich nicht zusammenleben".
Bei der Gipfelbrotzeit, zu der Franz Xaver Gernstl seinen Lieblingsrotwein mitgebracht hat, sinnieren Schmidbauer und er über Gott und die Welt: "Ich möchte möglichst lange leben und möglichst alt werden. Mir gefällt's da", sagt Gernstl, und man glaubt's ihm sofort.
Das nächste "Gipfeltreffen" wird am Montag, 1. November 2006 (Allerheiligen) um 18.00 Uhr im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt. Dabei trifft Werner Schmidbauer die Schauspielerin Ilse Neubauer.
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