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BR Bayerischer Rundfunk

Bayerisches Fernsehen
Montag, 5. Februar bis Freitag, 9. Februar 2007
jeweils 15.15 Uhr

München (ots)

Montag, 5. Februar 2007, 15.15 Uhr
In den Apuanischen Alpen
Film von Peter Sander (2000)
Ein Paradies für Wanderer und Bergsteiger, das zur Entdeckung von 
Kunstschätzen und Naturschönheiten einlädt, eine interessante Küche 
bietet und reich an Geschichte und Geschichten ist: Die Apuanischen 
Alpen in der nördlichen Toscana sind ein steiles und schroffes 
Gebirge, das sich zwischen den Marmorbrüchen von Carrara im Norden 
und der Ebene von Lucca im Süden bis auf fast 2 000 Meter Höhe 
erhebt. Von der flachen, sandigen Küste der Versilia mit Pineta, 
Olivenhainen und kleineren Weinbergen winden sich enge Straßen in 
hochgelegene Dörfer mit Häusern aus Naturstein, romanischen Kirchen 
und schönen Plätzen.
Von hier führen zahlreiche Wanderwege und Saumpfade in die hochalpin 
anmutende Landschaft des Kalkgebirges, das vom Massentourismus 
verschont geblieben ist. Viele dieser Wanderwege sind ehemalige 
Lizzature, künstlich geschaffene Rutschen, auf denen Marmorblöcke aus
den hochgelegenen Steinbrüchen ins Tal befördert wurden. Das 
Kamerateam begleitet eine Compania di Lizzatura, eine Gruppe von 
Männern, die noch bis in die 60er Jahre hinein Marmor auf drei Kufen 
ins Tal abrutschen ließen.
Jenseits des Hauptkamms der Apuanischen Alpen bedecken ausgedehnte 
Kastanienwälder, unterbrochen von kleineren Almweiden die steilen 
Flanken, die ins Serchio-Tal hin abfallen. Die Kastanien, früher 
Hauptnahrungsmittel der Menschen in dieser armen Bergregion, werden 
heute wieder vermehrt gesammelt und zum Teil in wiederhergestellten 
alten Mühlen zu Mehl gemahlen, aus dem köstliche Gerichte hergestellt
werden.
Dienstag, 6. Februar 2007, 15.15 Uhr
Die Civetta
Film von Hans-Dieter Hartl (2000)
Im Südosten der Dolomiten, dort wo Südtirol auf Venetien trifft, 
liegt das gewaltige Massiv der Civetta. 1925 radelt der bekannte 
Münchner Bergsteiger Emil Solleder - nach ihm ist die berühmte 
Solleder Route in der Civetta benannt - von Cortina Richtung Belluno.
Als er vom Cordévole-Tal aus zum ersten Mal die Felsenorgel der 
Civetta sieht, fällt er vor lauter Staunen und Begeisterung vom 
Fahrrad.
Nur wenige Bergsteiger und Touristen aus dem deutschen Sprachraum 
kannten bis in unsere Tage die Berge zwischen dem Zoldo-Tal und dem 
Agordino in der Provinz Belluno. Bergsteigerische Pionierleistungen 
und die Erschließung der Region rund um die Civetta für den Skilauf 
haben die Heimat der italienischen Eisverkäufer - der Gelatieri - für
ein breites Publikum bekannt und interessant gemacht.
In seinem Film über die Civetta erzählt Hans-Dieter Hartl von einem 
Gelatieri, der mit seiner Familie viele Jahre in Deutschland 
arbeitete und heute in seiner Heimat Präsident des 
Seilbahn-Konsortiums ist. Plinio da Pian und seine Freunde begleiten 
den Zuschauer durch das Land rund um die Civetta.
Mittwoch, 7. Februar 2007, 15.15 Uhr
Die Waldkarpaten
Film von Peter Stückl (2000)
Vor den Waldkarpaten kehren sogar die Vögel um - das jedenfalls 
behauptet ein polnisches Sprichwort. Es ist eine einsame, 
naturbelassene Landschaft die Peter Stückl porträtiert. 1973 wurden 
die Biesczaden, das Herzstück der Waldkarpaten, zum Nationalpark 
erklärt. Damals begann man in den weiten Eichen-, Kiefern- und 
Birkenwäldern wieder Bären, Wölfe, Luchse und Wisente anzusiedeln.
Wer durch die Biesczaden wandert, trifft in vielen alten Dörfern auf 
verlassene Holzkirchen, die mit ihren Zwiebeltürmen und 
schindelgedeckten Dächern der Landschaft einen geheimnisvollen Zauber
verleihen. Innen waren sie einst reich mit Ikonen geschmückt - was 
davon übriggeblieben ist, kann man heute im Museum von Sanok 
entdecken. Lemken und Bojken haben die Holzkirchen gebaut, im April 
1947 wurden sie - der Sympathie für ukrainische Rebellen bezichtigt -
aus ihrer Heimat vertrieben - ihre Dörfer vielerorts zerstört. Im 
kleinen Komanca, das der Vernichtung entgangen ist, porträtiert der 
Film die Kultur und heutige Lebenswelt der Bojken und Lemken.
Aber auch altes Handwerk findet man in den Waldkarpaten noch, 
Glashütten gehören dazu und Kohlenmeiler, die heute ihre Holzkohle 
nach ganz Europa exportieren.
Auf einer Anhöhe über dem San, der die Waldkarpaten durchströmt, 
liegt Sanok, dessen Stadtbild von der Habsburger-Zeit erzählt. Das 
benachbarte Przemysl behauptete sich durch die Lage an der alten 
Handelsstrasse in die Ukraine mehr als tausend Jahre lang als ein 
Schnittpunkt zwischen Ost und West.
Peter Stückls Film stellt die Menschen und die Natur einer wilden und
ursprünglichen Landschaft vor und zeichnet ihren melancholischen 
Charakter, der seinen Ursprung in der Geschichte hat, die die 
Biesczaden durchlebt haben.
Donnerstag, 8. Februar 2007, 15.15 Uhr
Durchs Ostrachtal nach Hindelang
Film von Uli Frantz (2007)
Am Fuße des Hochvogel entspringt die Ostrach. Sie gibt einem Tal 
den Namen, in dem die Menschen noch in tiefer Verbundenheit zur Natur
und ihrer Heimat leben: dem Ostrachtal bei Bad Hindelang im Allgäu.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ostrachtals geht auf das Jahr 
1170 zurück. Im 14. Jahrhundert kämpften kirchliche und weltliche 
Herrscher um die großen Erzvorkommen des Ostrachtals. Jahrhunderte 
lang liefen an den Ufern der Ostrach Hammerschmieden, heute sind noch
drei in Betrieb. Eine Kulturlandschaft wie man sie heute nur noch 
selten findet. Unzählige kleine kristallklare Bäche speisen die 
Ostrach, die durch die "Eisenbreche" 85 Meter tief talwärts rauscht. 
Die Pflanzenvielfalt und Blütenpracht ist einmalig; allein 30 
verschiedene Orchideenarten kann der Besucher des Ostrachtals 
erleben.
Eine abwechslungsreiche, fast unberührte Landschaft, die Menschen wie
die Mundartdichterin Cornelia Beßler in ihrem Schaffen gleichermaßen 
fasziniert und inspiriert. Sie ist hier groß geworden und erzählt in 
ihren Gedichten und Geschichten Märchen ihrer Heimat.
Magdalena Willems-Pisarek kam aus Warschau ins Allgäu und nähert sich
mit Pinsel und Farbe ihrem neuen Zuhause. "Die vielen 
Farbschattierungen, dieses herrliche Leuchten der Natur beeindruckt 
mich jeden Tag auf's Neue", so die Malerin.Kaspar
Weber ist noch einer von nur mehr acht Landwirten, die im Tal 
Viehwirtschaft betreiben, und es sich zur Aufgabe gemacht haben, die 
einmaligen Blumen- und Buckelwiesen zu erhalten und Konrad Lipp 
schnitzt nach alten Vorlagen Holzlarven für den "Fasnachtsumzug".
Bad Hindelang und das Ostrachtal - eine erlebenswerte Landschaft, 
deren Reiz übrigens schon der bayerische Prinzregent Luitpold 
erkannte. Ihre Einmaligkeit zu bewahren - das ist Anspruch und 
Anliegen seiner Bewohner.
Freitag, 9. Februar 2007, 15.15 Uhr
Im Zillertal
Film von Bettina Hausler (2004)
Das Zillertal ist nicht nur Ski-Eldorado, sondern auch das Land 
der Granatsteine, der bäuerlichen Kultur und der Volksmusik.
Der Talgrund erstreckt sich zwischen den Tuxer und Kitzbühler Alpen. 
Südlich von Mayrhofen verzweigt sich das Haupttal in vier 
hochgelegene Quelltäler, die  bis zu den Gletschern der Zentralalpen 
reichen.
Zunächst lebten die Zillertaler - wie überall in Tirol - von der 
Landwirtschaft und Viehzucht, später auch vom Bergbau. Als der 
Bergsegen zu Ende war, und die Bevölkerung ständig wuchs, begann die 
Zeit der Hausierer. Diese Wanderhändler machten das Tal weithin 
bekannt. Am erfolgreichsten waren damit die Volksmusikanten, die im 
19. Jahrhundert als "National- oder Natursänger" durch Europa und 
Amerika zogen und dem Lied "Stille Nacht" zu Weltruhm verhalfen. Das 
Zillertal war somit in "aller Munde" und wurde zur vielbesuchten 
Sommerfrische. In den letzten 150 Jahren entwickelte sich daraus ein 
Massentourismus.
Abseits der Bettenburgen, Diskotheken und Pisten gibt es immer noch 
das andere, ursprüngliche Zillertal mit seinen Schluchten, Almen, 
Wasserfällen, Felslandschaften und Gletschern. Dort wohnen Menschen, 
die sich auf ihre Wurzeln besinnen und ihre Traditionen pflegen

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