Zeitspiegel-Umfrage im Bayerischen Fernsehen: 53 Prozent für CSU
Mehrheit für Seehofer, aber CSU-Anhänger wollen Huber
München (ots)
Zu Frühjahrsbeginn zeigt sich die CSU von den innerparteilichen Turbulenzen der letzten Zeit gut erholt. Bei der Sonntagsfrage zur Landtagswahl liegt sie gegenwärtig bei 53 Prozent und damit 4 Prozent besser als im Oktober 2006. Die BayernSPD verliert mit 23 Prozent (-1) leicht, die Grünen bleiben unverändert bei 10 Prozent, die FDP verliert 2 Prozent und steht gegenwärtig bei 6 Prozent. Sonstige Parteien erhalten unverändert 8 Prozent, darunter sind die Freien Wähler mit 2 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von infratest dimap für den "Zeitspiegel", die das Politmagazin des Bayerischen Fernsehens in seiner Sendung vom 28.3.2007 veröffentlicht.
Von den bayerischen Spitzenpolitikern erhält nach wie vor der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) mit 2,2 (Oktober 2006: 2,1) die beste Note. Auf Platz zwei bleibt Günter Beckstein mit unverändert 2,5 vor Alois Glück, der seinen dritten Platz mit 2,7 (2,6) verteidigt. Auch Horst Seehofer behält als vierter mit 2,7 (2,8) seine Position im Ranking von Bayerns beliebtesten Politikern. Sein Kontrahent um den CSU- Vorsitz, Erwin Huber, bleibt mit unverändert 3,0 im vorderen Mittelfeld. Dort liegt auch Edmund Stoiber, der sich gegenüber der letzten Umfrage (3,2) auf nunmehr 3,0 verbessern konnte. Die schlechtesten Werte mit jeweils 3,6 erhielten die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Margarete Bause, und CSU-Generalsekretär Markus Söder. Knapp vor ihnen liegen mit einer Benotung von 3,4 Umweltminister Werner Schnappauf (vormals 3,6) und Kultusminister Siegfried Schneider, der sich von 3,2 auf ebenfalls 3,4 verschlechtert hat.
Fast spiegelbildlich zu Schneiders Ergebnis ist die Bildungspolitik zu einem der beiden Hauptprobleme in Bayern geworden, die nach Meinung der Befragten dringend gelöst werden müssen. Nach wie vor rangiert zwar die Arbeitslosigkeit an erster Stelle - 33 Prozent der Befragten halten dies für das wichtigste Problem. Aber dies sind 14 Prozent weniger als im Oktober, während die Schwierigkeiten in der Bildungspolitik immer mehr an Bedeutung gewinnen. Waren es im Oktober des letzten Jahres noch 21 Prozent, so sind es jetzt bereits 29 Prozent, die dieses Problem als vorrangig ansehen. Gleichwohl trauen 45 Prozent der Befragten es der CSU zu, mit den Schulproblemen am besten fertig zu werden. Die BayernSPD rangiert hier mit 25 Prozent wie auch in allen anderen wichtigen Politikfeldern weit hinter der CSU - außer bei der sozialen Gerechtigkeit.
Günter Beckstein kann sich als künftiger Regierungschef auf einen breiten Vertrauensvorschuss stützen. 67 Prozent glauben, er werde ein guter Ministerpräsident sein - nur 22 Prozent sehen dies nicht so.
Bei der Frage, wer Edmund Stoiber als CSU-Vorsitzender beerben sollte, votierten zwar 50 Prozent aller Befragten für Horst Seehofer gegenüber 34 Prozent für Erwin Huber. Bei den CSU-Anhängern ergibt sich jedoch ein gänzlich anderes Bild: Hier liegt mit 46 Prozent Erwin Huber vor seinem Kontrahenten Seehofer, der 42 Prozent auf sich vereinigt. Seehofer liegt vor Huber, wenn es um die Vertretung bayerischer Interessen in Berlin sowie um künftige Wahlerfolge der CSU geht. Huber wiederum trauen die Befragten es mehr zu, die bayerische Wirtschaft voran zu bringen. Außerdem hält man ihn für besser in seiner Partei verankert und mit den Problemen der Bürger in Bayern vertraut.
Edmund Stoibers Rücktritt halten 72 Prozent für richtig, selbst 62 Prozent der CSU-Anhänger sind dieser Meinung. Dabei sehen die Befragten in Stoibers Verzicht auf ein Ministeramt in Berlin den Hauptgrund für die Krise, in die er geraten war. 36 Prozent meinen dies, 21 Prozent sehen die Ursache dazu in der Affaire Pauli, 17 Prozent machen für seinen Rücktritt den fehlenden Rückhalt in Partei und Fraktion verantwortlich, 13 Prozent die schlechten Umfragewerte. Was seine langjährige Arbeit als Bayerischer Ministerpräsident angeht, so meinen 87 Prozent, Stoiber habe sich um Bayern verdient gemacht. Dies denkt auch eine klare Mehrheit der Anhänger der Oppositionsparteien.
Befragungszeitraum: 22.-25. März 2007. Fallzahl: 1002 Befragte.
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