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WDR-Rundfunkrat

WDR-Rundfunkrat sieht WDR als starken Partner im ARD-Verbund - Inhaltliche Vielfalt, Regionalität und Weltoffenheit sollen im Sinne weiterer Profilschärfung ausgebaut werden

Köln (ots)

In seiner jüngsten Sitzung verabschiedete der
WDR-Rundfunkrat einstimmig ein umfangreiches Thesenpapier zu
Programmprofil und Programmstrategie des WDR. Damit unterstützte das
Gremium die Weiterentwicklung der Programme des WDR.
Mit fünf Hörfunkprogrammen, Funkhaus Europa, DigitalRadio, WDR
Fernsehen - analog und demnächst digital-terrestrisch - und den
Markenzeichen-Zulieferungen zum Ersten, zu 3sat, ARTE, Phoenix,
Kinderkanal, ARD-Digital sowie ARD-Online biete der WDR ein nahezu
unerschöpfliches Potenzial, das ein enormes Spektrum von
Publikumsinteressen bedient.
"Der WDR ist ein starker Partner innerhalb des ARD-Verbundes.
Seine traditionellen Stärken gilt es nicht nur beizubehalten, sondern
im Sinne weiterer Profilschärfung noch auszubauen," so
WDR-Rundfunkratsvorsitzender Reinhard Grätz.
Als Rundfunkanstalt in und für Nordrhein-Westfalen habe der WDR
die Aufgabe, das Land Nordrhein-Westfalen in seiner regionalen,
kulturellen, historischen und sozialen Vielfalt mit seinen
wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Potenzialen und die hier
lebenden Menschen mit ihren Interessen, Bedürfnissen und Anliegen in
den Mittelpunkt des programmlichen Geschehens zu stellen.
"Die Gebührenzahler dürfen von ihrem Landessender nicht nur ein
vielfältiges, ihren Interessen, Bedürfnissen und Belangen gerecht
werdendes Angebot erwarten, sondern auch einen professionellen
Journalismus, der sorgfältige Recherche, Seriosität, unabhängige
Standpunkte und Fairness beinhaltet," so Grätz weiter.
Hervorzuheben sei, dass der WDR zur Erfüllung seiner
Programmaufgaben eine Infrastruktur geschaffen habe, die den Sender
zu einem unverzichtbaren Faktor von Kultur und Wirtschaft, Sport
sowie einem unentbehrlichen Partner der technisch-innovativen,
künstlerisch-kreativen und produktiven Szene mache. Ausdrücklich
wurde das vom Hörfunk entwickelte Konzept der Kulturpartnerschaften
hervorgehoben. Es sei ein gelungenes Beispiel, das als Modell für
weitere Partnerschaften und Netzwerke dienen soll.
Der Sender müsse weiter daran arbeiten, sich durch inhaltliche
Vielfalt, Verankerung in den Regionen und Weltoffenheit, wie z.B. die
Europa- und Auslandsberichterstattung, auszuzeichnen. Dabei müsse er
sich seiner seit Jahrzehnten bestehenden besonderen Verantwortung für
Das Erste bewusst bleiben. Besondere Beachtung müsse dabei die
Orientierungs- und Integrationsfunktion des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks finden.
Wesentliche Eckpunkte des Strategie-Papiers sind neben der
Stärkung des Landesbezugs auch die Europaberichterstattung. Hier
gelte es, eine "journalistische Brücke" zwischen den
Entscheidungszentren in Brüssel und Straßburg, Berlin und Düsseldorf
zu schlagen. Die Auslandsberichterstattung wurde als ein Fundament
des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bewertet. Der Rundfunkrat
begrüßte deshalb ausdrücklich die Einrichtung des neuen regelmäßigen
Sendeplatzes in WDR Fernsehen mit Auslandsthemen (WDR Weltweit).
Besonderes Augenmerk bei der Stärkung des Informationsprofils in
WDR Fernsehen solle auf die wirtschafts- und sozialpolitische sowie
Wissenschaftsberichterstattung über Nordrhein-Westfalen gelegt
werden. Die Kultur, als Markenzeichen öffentlich-rechtlicher
Kompetenz, müsse im Programm des WDR Fernsehens auch in bevorzugten
Sendezeiten auffindbar sein. Nach wie vor tritt der Rundfunkrat für
die Einrichtung eines Medienmagazins auf einem festen Sendeplatz in
WDR Fernsehen ein.
Für die in NRW lebenden Menschen nichtdeutscher Herkunft solle das
WDR Fernsehen besondere Integrationsangebote anbieten. Die
multikulturelle Vielfalt der Bevölkerung in NRW müsse sowohl auf dem
Bildschirm als auch in der Präsentation oder Mitwirkung sichtbar
gemacht werden.
Eine besondere Stellung nimmt nach Ansicht des Rundfunkrates die
Unterhaltung ein. Sie stehe in Konkurrenz zu massenattraktiven
kommerziellen Formaten, die in Teilen den medienethischen Grundsätzen
des WDR widersprechen. Voyeurismus, Selbstentblößung und Zynismus im
Umgang mit dem Publikum seien strikt abzulehnen, auch wenn andere
Sender damit hohe Quotenerfolge erzielen. Deswegen begrüßt der
Rundfunkrat das zusätzliche Heranziehen von professionellem
Sachverstand bei der Entwicklung von Unterhaltungsformaten.
Der Rundfunkrat regte darüber hinaus eine gezielte
Nachwuchsförderung im Bereich der Fernsehunterhaltung und der
Regionalangebote an. Im Sportjournalismus sollten vor allem Frauen
gefördert werden. Defizite gebe es zudem bei journalistischem
Nachwuchs mit nichtdeutschem Hintergrund.
Des weiteren befürwortete der Rundfunkrat ein offensives
programmbegleitendes Online-Engagement. Dies sei unerlässlich zur
Sicherung des umfassenden Informations- und Bildungsauftrags. Neben
der programmbegleitenden Funktion habe das Medium Internet in Form
einer Informations- und Serviceplattform auch die Aufgabe, gezielt
jüngeres Publikum auf das WDR-Programm aufmerksam zu machen.
Zudem unterstütze der WDR-Rundfunkrat die Bestrebungen des
Senders, auf allen digitalen Verbreitungswegen vertreten zu sein, um
so Perspektiven ausloten und auf technische und Marktentwicklungen
reagieren zu können. Mit Blick auf das in NRW anstehende wichtige
DVB-T-Projekt und alternative Verbreitungswege regt der Rundfunkrat
die Gründung eines Labors für digitale Fernsehangebote an.
Das Thesenpapier zur Position des Rundfunkrates zu Programmprofil
und Programmstrategie des WDR, dass das Gremium auch als Vermächtnis
an den im Dezember neu zusammentretenden Rundfunkrat sieht, kann auf
Wunsch in der WDR-Pressestelle angefordert werden.
Rückfragen
Rüdiger Oppers, WDR-Unternehmenssprecher
Telefon 0221/220-2405

Original-Content von: WDR-Rundfunkrat, übermittelt durch news aktuell

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