++ Rückenwind für Widerstand gegen den Ausbau der Autobahn A46 – BUND-Bundesverband unterstützt GigA46: Gemeinsam für eine nachhaltige Verkehrswende ohne neue Autobahnen ++
Pressemitteilung
21. März 2024 | 040 | Gemeinsame Pressemitteilung | Doppelsendungen bitten wir zu entschuldigen
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Rückenwind für Widerstand gegen den Ausbau der Autobahn A46
BUND-Bundesverband unterstützt GigA46: Gemeinsam für eine nachhaltige Verkehrswende ohne neue Autobahnen
- Widerstand gegen einen Weiterbau der A46 wächst
- Linienbestimmungsverfahren gescheitert
- Dialogforum jetzt für regionale Verkehrskonzepte ohne Autobahn nutzen
Menden. Der regionale Widerstand gegen den Weiterbau der A46/B7n durch das Sauerland erhält prominente Unterstützung. Eine hochrangige Delegation des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) besuchte am 22. März die Gruppeninitiative gegen den Bau der A46 – Für eine Region ohne Autobahn (GigA46) in Menden, um sich vor Ort ein Bild von den aktuellen Entwicklungen zu machen. BUND und Bürgerinitiative erneuerten ihre Forderung, die Planung für das ihrer Meinung nach aus der Zeit gefallene Autobahnprojekt zu beenden.
Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: „In Zeiten bröselnder Brücken und maroder Straßen löst der Neubau von Autobahnen keines der Verkehrsprobleme. Statt neue Beton- und Asphaltstreifen durch das Sauerland zu planieren, sind intelligente und nachhaltige Mobilitätslösungen gefordert.“
Zuletzt hatte die Mendener Stadtverwaltung in einer Vorlage für den Rat empfohlen, die A46-Planungen zu beenden und stattdessen neue (inter-)kommunale Mobilitätskonzepte ohne Autobahn zu entwickeln. Zuvor hatten sich bereits auch die Städte Arnsberg, Ense und Wickede gegen einen Weiterbau der A 46 ausgesprochen. Der BUND kündigte an, die Mendener Stadtverwaltung bei der Entwicklung solcher Konzepte zu unterstützen. Die Analyse der Verkehrssituation in Menden zeige klar, dass in Zeiten knapper Haushaltsmittel und der drängenden Klimakrise alternative Konzepte gefragt sind.
Die gemeinsame Exkursion der Vorstände von BUND-Bundesverband und BUND-Landesverband NRW zu den verkehrspolitischen „Hot Spots“ in der Region diente vor allem dazu, zukunftsfähige Strategien für die Einbringung nachhaltiger Verkehrslösungen in die anstehende Überprüfung der Bedarfspläne der Verkehrsträger zu diskutieren. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) plant, die Ergebnisse dieser Überprüfung im Sommer 2024 dem Deutschen Bundestag vorzulegen.
Holger Sticht, BUND-Landesvorsitzender: „Die Mobilitätsinfrastruktur in Südwestfalen wurde jahrzehntelang vernachlässigt. Die langfristige Sperrung der Rahmedetalbrücke und der resultierende Umleitungsverkehr belasten das Netz enorm. Es ist höchste Zeit, unsere Ressourcen auf die Erhaltung und Optimierung bestehender Strukturen zu konzentrieren."
Das seit fast zwei Jahre nicht mehr fortgeführte Linienbestimmungsverfahren und die Beschlüsse der betroffenen Kommunen unterstrichen, dass ein umweltverträglicher Weiterbau der A46/B7n von Hemer über Menden nach Wickede/Arnsberg nicht realisierbar ist. Eine Ausweitung der Autobahn bis Menden scheitere ebenfalls an der fehlenden Möglichkeit einer sinnvollen Netzanbindung.
Angesichts dieser Herausforderungen fordern BUND und GigA46 die Wiederaufnahme des bisherigen Dialogforums, allerdings mit dem klaren Ziel, die von der Mendener Verwaltung und in den Beschlüssen aus Arnsberg, Ense und Wickede vorgeschlagenen neuen Mobilitätsansätze ohne Autobahn zu realisieren. Dies sei ein entscheidender Schritt, um die Region in puncto zukunftsfähiger Mobilität nicht ins Hintertreffen geraten zu lassen.
Stefan Neuhaus, Sprecher GigA46: „Die Region zwischen Hemer, Menden und Wickede hat überhaupt kein Problem mit überregionalem Verkehr. Der würde in großem Ausmaß erst durch den Bau der A46 entstehen und dabei wertvolle Umwelt- und Naherholungsgebiete zerstören. Die A46 hilft bei der Lösung regionaler Verkehrsprobleme nicht. Sie muss deshalb endlich aus dem Bundesverkehrswegeplan gestrichen werden und den Platz frei machen für zukunftsfähige und klimagerechte regionale und kommunale Mobilitätskonzepte. Dabei müssen neben der Optimierung des vorhandenen Straßensystems vor allem Verkehrsvermeidung, Verkehrsverringerung sowie der Ausbau von Bus, Bahn und Rad im Mittelpunkt stehen.“
Hintergrund:
Steigende Temperaturen mit extremen Niederschlagsereignissen, langen Dürreperioden, zunehmenden Waldbrandgefahren und absterbenden Wäldern zeigen es immer deutlicher: Es wird Zeit für eine grundlegende Veränderung unserer Lebensweise. Das betrifft insbesondere den Bereich der Verkehrspolitik und Verkehrsplanung. Die jahrzehntelange einseitige Förderung des Straßenbaus und die dadurch bedingte Zunahme des Verkehrs tragen einen großen Teil zur Klimaveränderung bei.
Trotzdem halten Teile von Bund und Land auch 50 Jahre nach den ersten Planungen zum Bau der A46 von Hemer durch Menden bis nach Wickede/Neheim noch immer an diesem ökologisch katastrophalen, verkehrspolitisch unsinnigen und wirtschaftspolitisch überflüssigen Projekt fest. Die Botschaft ist klar: Immer mehr Menschen stellen sich gegen die Fortsetzung solcher Projekte und fordern einen nachhaltigeren Ansatz in der Verkehrsplanung.
Weitere Informationen:
- Fotos: Druckfähige Fotos anlässlich des Ortstermins auf der geplanten A46-Trasse stellen wir auf Nachfrage gerne zur Verfügung.
- Kontakt: Dirk Jansen, Geschäftsleiter BUND NRW, Tel.: 0172 29 29 733, E-Mail: dirk.jansen@bund.net Stefan Neuhaus, Sprecher der GigA46, Tel.: 0152 36 96 89 65
Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., Petra Kirberger (v.i.S.d.P.), Kaiserin-Augusta-Allee 5, 10553 Berlin