Marktforschung nutzt das kollektive Unbewusste jetzt auch im Internet
Neues Onlineverfahren ermöglicht tiefere Einsichten in das Entscheidungsverhalten von Verbrauchern
Bremen (ots)
Mit einer neuen Online-Forschungsmethode macht jetzt die Konkret Marktforschung aus Bremen auf sich aufmerksam. Mit ihrem Tool konSTRUCT, das auf der Repertory Grid Technik des Persönlichkeitspsychologen George A. Kelly (1955) beruht und bereits offline in vielen Bereichen der Markt- und Meinungsforschung eingesetzt wird, schaffen sie online, was bisher nicht möglich war.
"Unser online basiertes Repertory Grid vereint in einem Verfahren die inhaltliche Tiefe eines Interviews mit der faktischen Klarheit eines Tests", beschreibt der Entwickler Dr. Matthias Rosenberger aus Leipzig das Verfahren. Neueste Software machte diese Entwicklung erst möglich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Tests werden keine Antworten vorgegeben, aus denen dann eine passende ausgewählt werden muss. Stattdessen werden offene Fragen gestellt, die der Teilnehmer intuitiv beantworten soll. Trotz dieser Offenheit erlaubt die spezielle, mit der Methode einher gehende Interview-Prozedur den Einsatz statistischer Verfahren bei der Datenauswertung. Das Ergebnis wird in einem dreidimensionalen Raum visualisiert. Die Aussagen der Befragten umkreisen hier gewissermaßen wie in einem Planetarium die Planeten, also z.B. die behandelten Marken oder Produkte.
Bisher adaptieren Marktforschungsinstitute lediglich klassische Vorgehensweisen für die Anwendung im Internet. Einerseits werden auf quantitative und deshalb leicht für die Onlinenutzung umsetzbare Verfahren gesetzt, wie z.B. standardisierte Fragebögen. Das Problem dabei besteht allerdings darin, dass die Befragten ihre Meinung nur mittels bereits vorformulierter Antwortkategorien abgeben können, ähnlich wie bei unserer letzten Bundestagswahl. So wird prinzipiell nur abgefragt, was sowieso schon bekannt ist. Besonders bei tiefenpsychologischen Fragestellungen, in denen auch unterschwellige Entscheidungsgrundlagen ermittelt werden sollen, stößt diese Online-Forschung aber oft auf ihre Grenzen. Für diesen Zweck existieren zwar auch online bereits qualitative Verfahren, bei denen die Befragten offen in Ihren eigenen Worten antworten können. Diese Verfahren liefern prinzipiell inhaltlich wertvolle Informationen. Ihre Auswertung ist aber stark von subjektiven Einflüssen betroffen, was die Ergebnisse nur schwer vergleichbar macht. Sobald Antworten und Assoziationen über den Einzelfall hinweg für bestimmte Kundengruppen, Regionen oder auch die gesamte Gesellschaft ermittelt werden sollen, erweist sich diese Vorgehensweise ebenfalls als limitiert.
konSTRUCT als online Repertory Grid Technik erlaubt es nun, die Schwierigkeiten, mit denen die beiden genannten Herangehensweisen zu tun haben, zu umgehen und gleichzeitig ihre Vorzüge zu vereinen.
Die Konkret Marktforschung hat die Leistungsfähigkeit des Tools insbesondere bei Studien zum Thema Marke zu schätzen gelernt. "Die Methode ermöglicht detaillierte Einblicke in Markenimages und präzise Positionierungsanalysen, die aufzeigen, wie die untersuchten Marken im Wettbewerbsumfeld dastehen", bemerkt André Scharf, Geschäftsführer des Forschungsinstituts.
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