"Faszination Gesundheitswesen": Vordenker in Sachen Gesundheit beim Europäischen Gesundheitskongress
München (ots)
Am 26. und 27. September findet in München der Europäische Gesundheitskongress statt. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto: "Faszination Gesundheitswesen: Auch für die nächste Generation!" Es ist ein Aufruf, daran mitzuwirken, was in der Gesundheitsversorgung gerade möglich wird - etwa im Hinblick auf die gewaltigen Fortschritte in der Onkologie, auf die Chancen durch Künstliche Intelligenz und die digitalen Wandel sowie auf die wachsende Bedeutung der Telemedizin.
Die über 150 Referenten gehören zu den Vordenkern im Gesundheitswesen. Dazu gehören die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml, Abteilungsleiter Digitalisierung Dr. Gottfried Ludewig aus dem Bundesgesundheitsministerium, Prof. Dr. Jörg Debatin, Chairman des Health Innovation Hub des Bundesministeriums für Gesundheit, Prof. Achim Wambach, Vorsitzender der Monopolkommission, der Pflegebeauftragte Andreas Westerfellhaus und Dr. Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Dr. Gottfried Ludewig, Abteilungsleiter Digitalisierung und Innovation im Bundesministerium für Gesundheit, wird in der Eröffnungsveranstaltung den Kurs seines Hauses erläutern. Ludewig beklagt bei der schleppenden Einführung der elektronischen Gesundheitskarte von "organisierte Verantwortungslosigkeit". Der Eingriff in die Gesellschafterstruktur der Gematik sei aber erst der Anfang gewesen. Das Gesundheitsministerium wolle beispielsweise "stärker regulatorisch eingreifen", wenn sich Selbstverwaltung, Krankenkassen und IT-Industrie nicht auf Standardschnittstellen einigen können. Um die elektronische Gesundheitskarte auf das Smartphone zu bekommen, verhandelt das Bundesgesundheitsministerium gegenwärtig sogar mit Apple, weil dessen Smartphones sich dafür derzeit nicht eignen.
Einen für die Akzeptanz digitaler Technologien immer bedeutsameren Bereich beleuchtet Lorena Jaume-Palasí, Geschäftsführerin der The Ethical Tech Society: Sie beschäftigt sich mit ethischen Aspekten von Algorithmen. Denn sie rechnen nicht nur, sie können in komplexeren Systemen auch zur Manipulation oder Diskriminierung von Menschen führen - im Gesundheitswesen unter Umständen mit besonders schwerwiegenden Konsequenzen. Jaume-Palasí erforscht deshalb Methoden, mit denen sich ethische Lücken in Algorithmen identifizieren lassen - und wird bei der Eröffnungsveranstaltung darüber berichten.
Auf dem Kongress präsentiert wird auch medizinisches High-Tech: Das da Vinci-Chirurgiesystem erlaubt es, verschiedenste chirurgische Eingriffe mittels roboter-assistierter, minimalinvasiver Technik durchzuführen. Die Vorteile: weniger Blutverlust, weniger Transfusionen, kürzere Krankenhaus-Verweildauer. Bei Operationen des Prostatakarzinoms kommt es seltener zu Impotenz und Inkontinenz. Die Operationseinheit besteht aus einer Steuerkonsole, an der ein Chirurg sitzt, und einem Chirurgiesystem mit vier Armen und Video am OP-Tisch. Der Operateur erhält über die Konsole ein vergrößertes 3D-HD-Bild des Operationsfeldes und kann damit die Arme des Systems mit den mikrochirurgischen Instrumenten mit insgesamt sieben Freiheitsgraden besser beugen und rotieren als es das menschliche Handgelenk vermag. Etwaiges Händezittern wird ausgeglichen. Durch die bis zu zehnfache Vergrößerung des 3D-Kamerasystems werden selbst feine Strukturen wie Nerven und Gefäße genau dargestellt. Der Europäische Gesundheitskongress München findet am 26. und 27. September 2019 im Hilton Munich Park statt.
Presseunterlagen "Highlights" für die Medien: https://www.gesundheitskongress.de/egkm-highlights-2019.pdf Programm: https://www.gesundheitskongress.de/EGKM_2019_Programm.pdf
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