"Darüber spricht man nicht"
ZDF-Dokumentation zum Tabuthema Gewalt in der häuslichen Pflege
Mainz (ots)
Über die Schattenseiten der häuslichen Pflege berichtet der Film "Darüber spricht man nicht " von Enrico Demurray und Angelika Wörthmüller, den das ZDF am Dienstag, 7. August 2007, 22.15 Uhr in seiner Reihe "37°" ausstrahlt.
Der Film stellt Angehörige vor, die offen über das Tabuthema Aggressionen und Gewalt in der häuslichen Pflege sprechen. Zu Wort kommen auch Experten wie Rolf Hirsch vom Bonner Verein "Handeln statt Misshandeln", der pflegende Angehörige besucht und mit ihnen über ihre Überlastung, ihre Einsamkeit und die Gefahr des "Ausrastens" redet. Der Münchner Altenpflegekenner und Heimkritiker Claus Fussek fordert mehr Beratungsstellen, bezahlbare Tagespflegestellen und staatliche Budgets, um genau wie bei der Kinderbetreuung Entlastungsangebote für pflegende Angehörige zu schaffen. Denn Aggressionen in der häusliche Pflege seien immer eine Folge von Überlastung. Wer 24 Stunden täglich für die Fürsorge verantwortlich sei, komme irgendwann an seine Grenzen.
Zwei Familien haben der ZDF-Kamera Einblick in ihren Alltag gewährt: Heidi Ostermeier aus München, die seit Jahren aufopferungsvoll ihren alzheimerkranken Ehemann pflegt, macht sich Vorwürfe, weil sie ihren Mann angeschrieen hat, nachdem er den gesamten Kühlschrank leer gegessen hatte. Helmut Lax aus Schleswig-Holstein, selbst schon im Rentenalter, sorgt seit acht Jahren allein für seine pflegebedürftige demente Mutter. Auch er wird manchmal laut, zum Beispiel wenn seine Mutter wieder einmal nicht ihre Medikamente genommen hat: "Manchmal gehen mir einfach die Nerven durch", sagt er, "obwohl ich weiß, dass das eigentlich nicht sein dürfte."
Die 37°-Dokumentation wirft einen Blick in den anspruchsvollen Pflegealltag zweier Familien, zeigt die Überforderung, die Schuldgefühle und die Einsamkeit. Aber er stellt auch Möglichkeiten vor, wo man Hilfe in Grenzsituationen finden kann.
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Mainz, 3. August 2007 ZDF Pressestelle
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