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Durchbruch am Bosporus: ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" über einen Tunnel der Superlative

Mainz (ots)

Das ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" beleuchtet am
Mittwoch, 19. September 2007, 22.15 Uhr die gigantischen 
Herausforderungen beim Bau des Marmaray-Tunnels, der ersten 
Eisenbahnverbindung zwischen den Kontinenten Asien und Europa. In 
Istanbul entsteht dieses Jahrtausendbauwerk als Rettung vor dem 
Verkehrsinfarkt. Das technische Meisterwerk soll in 60 Metern Tiefe 
am Grund des Bosporus umgesetzt werden, obwohl Istanbul immer wieder 
von Erdbeben bedroht ist.
Die Planer des Marmaray-Tunnels haben sich dafür entschieden, den 
Tunnel nicht zu bohren, sondern die Röhren für die Eisenbahngleise 
von oben herab auf dem Meeresboden zu verlegen. Mit gewaltigen Kränen
werden sie im Bosporus abgesenkt. Elf Röhrenelemente gibt es, jedes 
30 000 Tonnen schwer. Die Betonkolosse werden in einer Tiefe verlegt,
die keine Sicht zulässt. Das Ausrichten erfolgt nur durch akustische 
Hilfsmittel. Immer wieder sind die Bauarbeiten durch den 
Schiffsverkehr gefährdet. Ende 2006 kollidierte ein russischer Tanker
mit einem der schwimmenden Bagger.
Merkwürdige Strömungen verwirren seit Jahrtausenden die Kapitäne 
im Bosporus. In den oberen Wasserschichten fließt das Wasser von Nord
nach Süd und in der Tiefe von Süd nach Nord. Bis heute führt die 
extrem starke Strömung zu zahlreichen Schiffsunfällen und stellt nun 
die Tunnel-Ingenieure vor ungeahnte Herausforderungen. So musste von 
japanischen Technikern eigens ein System zur Strömungsvorhersage 
entwickelt werden.
Der Tunnelbau führt aber auch zurück in die geschichtsträchtige 
Vergangenheit Istanbuls, ehemals Byzanz und Konstantinopel. Ein 
ganzer Stadtteil wurde abgerissen, um den unterirdischen Bahnhof zu 
bauen, von dem aus der Tunnel befahren werden soll. Seit mehr als 
einem Jahr graben mehrere Dutzend Archäologen und Hunderte von 
Arbeitern an einem fast einen Kilometer langen Loch - eine der 
größten archäologischen Ausgrabungen der Türkei. Dort wurde ein 
versunkener Hafen aus dem 4. Jahrhundert gefunden. Und die 
Wissenschaftler graben sich immer weiter in den Erdboden.
Die größte Herausforderung für den Tunnelbau ist die ständige 
Bedrohung durch Erdbeben, und die Gefahr wächst. Nur 15 Kilometer 
entfernt verläuft die Nordanatolische Falte, dort trifft die 
Afrikanische Kontinentalplatte auf die Anatolische. Das führt zu mehr
als 10.000 Erdbeben im Jahr - die meisten davon kaum wahrnehmbar. 
Doch seit Jahren prophezeien Experten für Istanbul ein Mega-Beben, 
stärker als das im August 1999, als Izmit 200 Kilometer östlich von 
Istanbul zerstört wurde. Wie gut ist der Unterwasser-Tunnel vor einer
solchen Katastrophe geschützt?

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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