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ZDF-Magazin "Frontal 21": Bund Deutscher Radfahrer empfiehlt dopingbelasteten Arzt
Ehemaliger DDR-Radrennfahrer gegenüber "Frontal 21": systematische Anabolika-Vergabe auch an

Mainz (ots)

ZDF-Magazin "Frontal 21": Bund Deutscher Radfahrer
empfiehlt dopingbelasteten Arzt / Ehemaliger DDR-Radrennfahrer 
gegenüber "Frontal 21": systematische Anabolika-Vergabe auch an 
Minderjährige
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) empfiehlt auf seiner 
Internet-Seite das Hagener Leistungsdiagnostik-Institut unter Leitung
von Dr. Detlev Hirsch. Hirsch war von 1978 bis 1988 Arzt der 
DDR-Radsport Nationalmannschaft. Dieser habe den Athleten 
systematisch das anabole Steroid Oral-Turinabol verabreicht, 
behauptet der ehemalige DDR-Radrennfahrer Uwe Trömer im ZDF-Magazin 
"Frontal21" am heutigen Dienstag, 21.00 Uhr: "Dr. Hirsch hat die 
Tabletten eigenhändig auf die Teller gelegt. Auf jeden Teller." 
Hirsch, den das Ministerium für Staatssicherheit der DDR auch als IM 
"Christoph" führte, habe sogar Minderjährigen das Dopingmittel 
verabreicht. "Er hat gesagt, das sind Vitamine und Mittel gegen den 
Flüssigkeitsverlust", sagte Trömer. Die Anti-Doping Kampagnen des BDR
seien für ihn nichts weiter als Luftblasen. "Wenn man kontrollieren 
würde, dann würde man auf Ärzte stoßen, die belastet sind", so 
Trömer.
Das Dopingmittel Oral-Turinabol hat schwere Nebenwirkungen und 
wird verantwortlich gemacht für gravierende Gesundheitsschäden bei 
ehemaligen Athleten der DDR. Laut Angaben auf seiner Internetseite 
arbeitete Detlev Hirsch mit fünf Radprofis des aktuellen deutschen 
WM-Aufgebots zusammen: Markus Fothen und David Kopp, beide vom Team 
Gerolsteiner, Linus Gerdemann (T-Mobile), Christian Knees und Marcel 
Sieberg (beide Milram).
Ein weiterer DDR-Arzt arbeitet heute als Sportmediziner für den 
Landessportbund Sachsen-Anhalt. Hans-Joachim Wendler wurde 1999 wegen
Dopings unter anderem an der ehemaligen Kugelstoß-Europameisterin 
Heidi Krieger verurteilt. Schon ein Jahr zuvor musste Wendler wegen 
der Dopingvorwürfe seine Position als Sportmediziner am 
Olympiastützpunkt Berlin aufgeben. Dennoch stellte ihn der 
Landessportbund Sachsen-Anhalt über eine Management-Gesellschaft als 
Ärztlichen Leiter an. Für medizinische Dienstleistungen erhält diese 
Management-Gesellschaft jährlich bis zu 55 000 Euro an öffentlichen 
Mitteln.
Rückfragen bitte an die Redaktion "Frontal 21", Tel.: 030 / 
2099-1254 (Michael Hölting)

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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