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ZDF-Magazin "Frontal 21": Jobcenter vermittelt Arbeitsplätze mit Stundenlöhnen unter drei Euro /Gewerkschaft: "Sklavenähnliche Arbeitsbedingungen"/Bundesagentur räumt Fehler ein

Mainz (ots)

Mehrere Dutzend junge Arbeitslose sind von
Jobcentern auf Arbeitsplätze auf Flusskreuzfahrtschiffen vermittelt 
worden, bei denen Stundenlöhne von weniger als drei Euro gezahlt 
wurden. Gegenüber dem ZDF-Magazin "Frontal 21" hat die Bundesagentur 
für Arbeit bestätigt, dass solche sittenwidrigen Arbeitsverträge mit 
Hilfe von mindestens sechs verschiedenen Jobcentern in 
Nordrhein-Westfalen abgeschlossen wurden. In einem Fall soll der 
junge Arbeitslose genötigt worden sein, einen rumänischen 
Arbeitsvertrag zu unterschreiben, der eine 70-Stunden-Woche zu einem 
Lohn von 850 Euro netto im Monat vorsah. Der Betroffene hat 
inzwischen bei der Staatsanwaltschaft Wuppertal Anzeige erstattet 
gegen Mitarbeiter der Arbeitsagentur Remscheid.
Die Bundesagentur für Arbeit hat gegenüber "Frontal 21" Fehler 
eingeräumt im Zusammenhang mit dem Hilfsprojekt für Arbeitslose auf 
Kreuzfahrtschiffen. Das mit mehreren hunderttausend Euro geförderte 
Arbeitslosenprojekt "Crewing - für Kreuzfahrtschiffe" ist vorläufig 
gestoppt worden. "Wir werden die Zusammenarbeit mit dem privaten 
Bildungsträger in Hamm jetzt intensiv überprüfen. Wenn sich 
herausstellen sollte, dass die Vorwürfe zutreffen, werden wir das 
Projekt sofort beenden", sagt Werner Marquis von der 
NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf. Die
Gewerkschaft ver.di wertet die Fälle als "Paradebeispiel für die 
Ausbreitung unzumutbarer Niedriglöhne." Karl-Heinz Biesold, 
ver.di-Fachgruppenleiter Schifffahrt, redet von "sklavenähnlichen 
Arbeitsbedingungen" auf Flusskreuzfahrtschiffen.

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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