Alle Storys
Folgen
Keine Story von ZDF mehr verpassen.

ZDF

Pressemitteilung
"aspekte" am 17. März 2000, 22.20 Uhr im ZDF
Marlene Dietrich suchte Kontakt zum FBI

Mainz (ots)

Filmlegende Marlene Dietrich wurde über Jahre als
"special contact" der amerikanischen Polizeibehörde geführt. Dies
belegen FBI-Akten, die das amerikanische Justizministerium
freigegeben hat und die jetzt dem ZDF-Kulturmagazin "aspekte"
vorliegen.
Seit längerem ist bekannt, dass die Dietrich während des Zweiten
Weltkrieges vom FBI observiert wurde, das in den Kriegsjahren und vor
Gründung der CIA auch Geheimdienst der USA war. Obwohl sie seit 1939
amerikanische Staatsbürgerin war, geriet Marlene Dietrich immer
wieder unter Verdacht, mit den Nazis zu sympathisieren.
Der deutsche Literaturwissenschaftler Alexander Stephan, Professor
an der University of Florida, hat sich eingehend mit der FBI-Akte
Marlene Dietrichs befasst. "Die meisten Exilanten wollten mit dem FBI
möglichst nichts zu tun haben. Bei Marlene Dietrich ziehen sich die
Kontakte bis hinein in die Nachkriegszeit. Sie ist eine der wenigen
Exilanten, die sich selbst dem FBI angedient hat", erklärte der
Exilforscher gegenüber "aspekte". Unter anderem habe die Dietrich
angeboten, während ihrer Auftritte an der Front 1944 Subversion in
der amerikanischen Army zu erkunden.
Ob Marlene Dietrich gezielt und auftragsgemäß Informationen
gesammelt und an das FBI weitergegeben hat, geht aus den Akten nicht
hervor. Allerdings liegen lediglich 100 Seiten des FBI-Dossiers von
Marlene Dietrich vor, etwa die Hälfte der Akten hat das FBI nach
eigenen Angaben schon vor Jahren vernichtet. Ob Marlene Dietrich also
tatsächlich für das FBI aktiv wurde, bleibt offen.
Über die Motive des Hollywoodstars, mit dem FBI zu kooperieren,
darf spekuliert werden. "Sie hat es in Amerika nie ganz geschafft,
das Image der kühlen preußischen Deutschen los zu werden. Vielleicht
wollte sie dem etwas entgegensetzen", vermutet Stephan.
"aspekte" berichtet in der Sendung am Freitag, 17 März 2000,
außerdem über eine 90 Tonnen schwere Eisenplastik, die vor dem
Berliner Kanzleramt aufgestellt wird. Sie ist das Werk des
weltberühmten baskischen Bildhauers Eduardo Chillida und symbolisiert
die Wiedervereinigung. Bezahlt wird sie nicht aus Steuermitteln,
sondern aus dem Privatvermögen eines deutschen Verlegers. Der Stifter
will nicht genannt sein. Zwei Millionen Mark plus Transport kostet
die Plastik. Sie wird ein ähnlicher Blickfang sein wie Henry Moores
"Two large Forms" vor dem Bonner Kanzleramt.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: ZDF
Weitere Storys: ZDF