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Politikwissenschaftler Jürgen Falter im "ZDF-Mittagsmagazin: Clements Rauswurf schadet der SPD

Mainz (ots)

Der Politikexperte Jürgen Falter hat die
Entscheidung für einen Rauswurf des ehe¬maligen Wirtschaftsministers 
Wolfgang Clement aus der SPD kritisiert. "Es ist kein Zeugnis von 
einer großen politischen Weisheit", sagte der Professor für 
Politikwis¬senschaft an der Universität Mainz am Donnerstag, 31. Juni
2008, im "ZDF-Mittagsmagazin". Auf diese Weise bleibe das Thema 
weiter im Gespräch. Es werde vor die Bundesschiedskommission der SPD 
gehen. "Auf jeden Fall schadet das Ganze der SPD in ihrem jetzigen 
Kurs deutlich mehr, als es ihr nutzt."
Grundsätzlich könne man Kritik an der eigenen Partei üben, sagte 
Falter, aber es komme auf das Timing an und wie oft sich das Ganze 
wiederhole: "Wolfgang Clement ist natürlich kein Unschuldslamm. Er 
hat immer wieder versucht, möglichst un¬diplomatisch zu sein und 
seine Positionen durchzusetzen." Aber ob ein solches Ver¬halten 
parteischädigend sei, bleibe fraglich. Denn Personen wie Clement 
hielten Wähler der Mitte in der SPD.
"Eine vernünftige Lösung wäre eine Wiederauflage des 
Schiedskommissionsspruchs von der Unterbezirksebene gewesen", schlug 
Falter vor. Dazu gehöre es, eine scharfe Rüge zu erteilen. Seiner 
Meinung nach hätte Clement diese auch angenom¬men. Damit sei das 
Thema dann auch verschwunden. "Aber jetzt sieht es doch so aus, als 
wolle man sich unbedingt von der Agenda 2010, von der 
Hartz-IV-Gesetzge¬bung trennen und die SPD auf einen Kurs steuern, 
auf dem sie gar nicht gesessen hat. Also eine Loslösung von der Ära 
Schröder."
Das Kind liege noch nicht im Brunnen, sei aber "im Purzeln". Ob es
unten ankomme, wisse man noch nicht genau. Aber sicherlich werde die 
Bundesschieds¬kommission angerufen, und diese werde möglicherweise 
anders entscheiden: "Ich glaube, sie wird klüger entscheiden, 
abgewogener, vielleicht poltisch auch gelegener für Kurt Beck", sagte
Falter im "ZDF-Mittagsmagazin".

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