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Pressemitteilung
"Kennzeichen D" am Mittwoch, 29. März 2000, 22.15 Uhr im ZDF
Bundesregierung plant Qualitätskontrolle für Wirtschaftsprüfer

Mainz (ots)

Wirtschaftsprüfer sollen nach dem Willen der
Bundesregierung einer  umfassenden Qualitätskontrolle unterworfen
werden. In einem "Kennzeichen D" vorliegenden Referentenentwurf aus
dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie soll  eine
"obligatorische Qualitätskontrolle für alle Berufsangehörigen
eingeführt werden, die gesetzliche Qualitätskontrollen durchführen".
Damit solle, so heißt es "die Qualität der Wirtschaftsprüfer gestärkt
werden". Weiter heißt es in dem Referenten- entwurf:
"Wirtschaftsprüfer (...) sind verpflichtet, sich im Abstand von drei
Jahren einer Qualitätskontrolle zu unterziehen." Im Rahmen dieses
sogenannten "peer review", so der Schlüsselbegriff für externe
Qualitätskontrolle, sollen sich die Wirtschaftsprüfer gegenseitig
überprüfen. Das Bundeswirtschaftsministerium  will damit ein System
etablieren, wie es in allen übrigen europäischen Ländern mit Ausnahme
Österreichs und der Bundesrepublik Deutschland bereits üblich ist.
Kritiker wenden ein, dass die geplante Gesetzesnovelle deutlich
hinter den Erfordernissen zurückbleibt, wie sie nach den
spektakulären Fehleinschätzungen der Prüfer etwa im Falle Holzmann
deutlich geworden seien. So erklärte Prof. Wolfgang Lück  von der TU
München gegenüber "Kennzeichen D", die Pläne seien völlig
unzureichend. Insbesondere, so Lück, berührten sie nicht das Problem
der Konzentration der großen Prüfungsgesellschaften. "Und wenn die
großen Prüfungsgesellschaften dann untereinander auch noch 'peer
review' machen, dann ist das kontraproduktiv und für mich einfach
absurd." Zur Zeit erreicht der Marktführer Pricewaterhouse Coopers
einen Marktanteil von 46,19 Prozent, gefolgt von der KPMG mit einem
Anteil von 34,19 Prozent.
Enttäuschung auch bei der Deutschen Schutzvereinigung für
Wertpapierbesitz. Landesgeschäftsführer Klaus Nieding erläutert
gegenüber "Kennzeichen D", dass die geplante Gesetzesänderung kaum
eine Verbesserung brächte. "Wenn wir feststellen, dass ein Skandal
auf den nächsten folgt, wenn freiwillige Selbstkontrolle nicht
funktioniert, dann brauchen wir ein Bundesaufsichtsamt für die
Wirtschaftsprüfer", fordert er.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an "Kennzeichen D", Telefon:
(030) 2099-1302 / -1303, Fax: (030) 2099-1305 und -1306.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

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