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ZDF-Magazin "ML Mona Lisa" am Sonntag, 16. November 2008: Interview mit Sabatino Ciprietti, Anwalt des im Fall Klatten beschuldigten Ernano Barretta

Mainz (ots)

In der "Affäre Klatten" geht die Staatsanwaltschaft
Pescara von einer Mittäterschaft von Ernano Barretta aus. Der 
Italiener soll eine sektenähnliche Gemeinschaft um sich herumgeschart
haben, zu der angeblich auch Helg Sgarbi, der mutmaßliche Erpresser 
von Susanne Klatten, gehörte. Auf dem Anwesen von Barretta in der 
Nähe der italienischen Hafenstadt Pescara, so  vermutet die 
Staatsanwaltschaft, sollen mehrere Millionen Euro vergraben sein, 
darunter auch das erpresste Geld von deutschen Frauen, die Sgarbi 
betrogen haben soll. Außerdem soll Ernano Barretta die Videos gedreht
haben, mit der Frau Klatten erpresst worden sein soll. In einem 
Exklusivinterview für das ZDF-Magazin "ML Mona Lisa" am kommenden 
Sonntag, 16. November 2008, 18.00 Uhr, nimmt Sabatino Ciprietto, der 
Anwalt von Ernano Barretta, zu den Anschuldigungen gegen seinen 
Mandanten Stellung. Die Fragen stellte "ML Mona Lisa"-Autorin Maria 
Laura Garemb.
ML: Was sagen Sie zu den Anschuldigungen gegen Ihren Mandaten?
S.C.: Wir haben die Meinung vertreten, dass die Anschuldigungen 
grundlos sind für alle Angeklagten, weil der Betrugsvorwurf nicht 
gerechtfertigt ist, so wie er in der Anklage beschrieben worden ist. 
....
Es gab freundschaftliche Beziehungen und vielleicht Gefühle, und 
diese Damen haben wahrscheinlich es für richtig gehalten, Geld zu 
geben, das ist zumindest das, was sie sagen, aber es gibt 
diesbezüglich keinerlei Beweise. Es gibt nur eine Aussage der einen 
Seite, aber keinerlei Aussagen, die einen Beweis darstellen könnten. 
Also gibt es keinerlei weitere Elemente.
ML: Hat Herr Barretta mit dem Fall zu tun?
S.C.: Es gibt keinerlei Beweise, dass Herr Barretta mit diesem 
Fall überhaupt etwas zu tun hat.
ML: Woher stammen die 1,7 Millionen Euro, die die Polizei bei 
Ihrem Mandanten gefunden hat?
S.C.: Sein Unternehmen, das er seit Jahren führt, eine gut gehende
Agri-Tourismus-Unterkunft, die Profite bringt, kann sein Vermögen 
rechtfertigen.
ML: Wie es heißt, soll Barretta angeblich Sexvideos selbst gedreht
haben, um damit von den Frauen, die Helg Sgarbi angeblich verführt 
hat, Millionen zu erpressen.
S.C.: Es gibt keinerlei Beweise, die den Vorwurf der Erpressung 
rechtfertigen können.
ML: War Ihrem Mandanten bekannt, dass es sich bei Frau Klatten um 
"Signora BMW, eine der reichsten Frauen der Welt, handelte?
S.C.: Er konnte darüber nichts wissen, weil er nie an diesen 
Treffen teilgenommen hat.
ML: Warum soll der Prozess öffentlich geführt werden und Frau 
Klatten auch öffentlich verhört werden, wo es doch in Italien die 
Möglichkeit gäbe, den Prozess hinter verschlossenen Türen 
abzuwickeln?
S.C.: Alle Prozesse sind nach italienischem Recht öffentlich, 
außer es gibt besondere Gründe, die dagegen sprechen. Man kann es 
nicht hinter verschlossenen Türen machen.
ML: Es wird vermutet, dass hinter den Erpressungen eine Sekte 
steht, deren Anführer Ernano Barretta sein soll.
S.C.: Es gibt keine Sekte und es gibt keinerlei Beweise, ganz 
sicher.
ML: Was ist mit dem Geld, dass von Frau Klatten angeblich erpresst
worden sein soll?
S.C.: Es ist nicht bewiesen, es ist nur das, was Frau Klatten 
sagt.
ML: Es ist die Rede von einer 40-Millionen-Euro-Erpressung?
S.C.: Das sagt die Anklage, aber es ist durch nichts nachgewiesen.

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