ZDF-Russland-Korrespondenten über "Machtpoker im Kaukasus"
Krieg war von langer Hand vorbereitet
Mainz (ots)
7. August 2008, 22.35 Uhr: Mit Raketenwerfern beschießt die georgische Armee die kleine süd-ossetische Provinzhauptstadt Zchinvali, fast gleichzeitig wälzen sich Hunderte russischer Panzer nach Süd-Ossetien. Krieg im Kaukasus - Europa ist geschockt. Russland gegen Georgien - plötzlich sind die düsteren Bilder des Kalten Krieges wieder da.
Für die Dokumentation "Machtpoker im Kaukasus", die am Sonntag, 14. Dezember 2008, 23.30 Uhr, im ZDF zu sehen ist, sind die ZDF-Russland-Korrespondenten Roland Strumpf und Anne Gellinek mit vielen Fragen an die Schauplätze des Konfliktes zurückgekehrt: Wer ist der Aggressor, wer das Opfer? Wem nützt dieser Krieg? Welche Rolle spielen Öl und geostrategische Interessen?
In Tiflis führte Anne Gellinek ein exklusives Interview mit dem georgischen Präsidenten Saakaschwili. Der behauptet weiterhin, auf einen russischen Angriff reagiert zu haben. Die Recherchen der beiden Autoren ergeben jedoch ein anderes Bild: Demnach lagen schon lange Pläne zur Rückeroberung der beiden abtrünnigen Provinzen Süd-Ossetien und Abchasien in den Schubladen des georgischen Generalstabs. Streng geheime Aufnahmen aus georgischen Drohnen legen nahe, dass die georgische Seite seit Monaten Ziele für einen Angriff ausspionierte.
Der Film zeigt aber auch, dass sich die russische Seite ebenfalls auf einen Krieg vorbereitete. So filmte Roland Strumpf einen Stützpunkt der russischen Armee in Süd-Ossetien, der während des Krieges im August als Ausgangspunkt für die militärische Auseinandersetzung diente.
Fazit der Autoren: Dieser Krieg war von langer Hand vorbereitet und ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr zu verhindern. Begonnen hat ihn Georgien, Schuld haben aber beide Seiten, sowohl Russland als auch Georgien.
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