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ZDF-Programmhinweis
Donnerstag, 16. April 2009, 22.15 Uhr
Maybrit Illner

Mainz (ots)

Thema: "Ehe - Kinder - Scheidung - Hartz IV: Können
sich Frauen Familie noch leisten?"
Gäste:
Armin Laschet (CDU), Minister für Generationen, Familie, Frauen und 
Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, Vater von drei Kindern
Christa Müller (Die Linke), familienpolitische Sprecherin ihrer 
Partei im Saarland, Ehefrau von Oskar Lafontaine und Mutter eines 
Sohnes
Claude Oliver Rudolph, Schauspieler, bekennender Macho und Vater, 
der zur Unterhaltszahlung verurteilt wurde
Silvana Koch-Mehrin (FDP), Spitzenkandidatin bei der Europawahl, 
Mutter von drei Töchtern
Bruder Paulus Terwitte, Kapuzinermönch und Publizist
Publikum: Rebecka Klingler, alleinerziehende Mutter
Kurz vor Ostern wurde der Schauspieler Claude-Oliver Rudolph 
verurteilt: Er hatte sich geweigert, Unterhalt für einen seiner Söhne
zu zahlen.
Seit sieben Jahren versucht Rebecka Klingler, ihren Mann 
aufzuspüren - er hat sie mit ihren Zwillingen sitzen lassen und ist 
angeblich unauffindbar. Rebecka Klingler lebt seitdem von Hartz IV, 
macht nun eine Schreinerlehre und versucht, sich ein neues Leben 
aufzubauen.
Einzelfälle, na klar. Aber immer öfter führt der Weg junger 
Frauen, deren Männer sich vor ihrer Vater-Verantwortung drücken, 
ziemlich unvermittelt vom Mutterglück in die Armut. Und die 
Rechtsprechung trägt ihren Teil dazu bei. Zwar nicht beim 
Kindesunterhalt - der bleibt, wie er war. Doch beim Unterhalt für 
Partner, die Kinder betreuen. Ihnen wird abverlangt, schneller als 
bisher wieder arbeiten zu gehen. Im Sinne der Gleichberechtigung ein 
nachvollziehbarer Standpunkt. Aber auch realistisch?
Ab sofort ist jeder Vollzeitjob zumutbar, der der eigenen 
Ausbildung entspricht - nicht dem ehemals gelebten Standard. Doch 
welche Frau findet in der jetzigen Situation schon einen 
Vollzeit-Kitaplatz für ihre Kinder und eine Arbeit, mit der sich ein 
vernünftiger Lebensalltag finanzieren lässt. Vor allem, wenn die Frau
jahrelang nicht gearbeitet hat. Schon heute sind Kinder von 
Alleinerziehenden überdurchschnittlich häufig von Armut betroffen. 
Ihr Risiko, in schlechten finanziellen Verhältnissen aufzuwachsen, 
liegt bei 40 Prozent. Kommt also nach der Scheidung die Armut für die
"Rest"-Familie?
Die wenigsten jungen Frauen - Studien sprechen von einem Anteil 
von zehn bis zwanzig Prozent - träumen noch von einer Zukunft als 
Hausfrau und Mutter. Je besser sie ausgebildet sind, umso größer ist 
ihr Wunsch, die eigenen Qualifikationen auch im Job zu nutzen. Viele 
verzichten für die Karriere auf Nachwuchs. Eine Entwicklung, die zu 
großen demografischen Problemen geführt hat und die die Politik seit 
Jahren zu ändern versucht.
Doch mit ihrer Gesetzgebung, so befürchten Experten, 
konterkarieren die Verantwortlichen in Bund und Ländern ihre eigenen 
Ziele. Der Wunsch nach Kindern und damit auch das Lebensmodell 
Familie geraten in den Hintergrund. Welchen Sinn macht die 
Eheschließung unter solchen Umständen noch? Werden sich junge Paare 
unter dem Damoklesschwert des Unterhaltrechtes, garniert mit einer 
Elternzeit für Väter, in Zukunft noch seltener für Kinder 
entscheiden? Muss im Scheidungsfall nicht auch weiterhin der Vater zu
seinen Pflichten auch gegenüber der Mutter stehen? Welche 
Unterstützung können Staat und Gesellschaft, die mehr Kinder im Land 
brauchen, den Betroffenen geben? Darüber diskutiert Maybrit Illner 
mit ihren Gästen.

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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