Retter aus dem Mikrokosmos: ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" berichtet über die Kraft der Algen
Mainz (ots)
Im Anschluss an die Fußball-Live-Übertragungen rücken am kommenden Mittwoch im ZDF die kleinsten Pflanzen der Welt in den Blickpunkt, die wirklich Großes leisten: "Abenteuer Wissen" mit Karsten Schwanke stellt in der Sendung am 22. April 2009, 22.30 Uhr, die Kraft der Algen vor. Seit drei Milliarden Jahren sorgen sie für Sauerstoff zum Leben - an Land und im Wasser. Nun sehen Umweltforscher in den Mikro-Organismen mögliche Retter der Menschheit - sowohl in Sachen Energie als auch im Kampf gegen den Klimawandel. Könnte unsere Zukunft möglicherweise von Mikroalgen abhängen?
Jedes Jahr wachsen in den Weltmeeren sechs Milliarden Tonnen mikroskopischer Algen, die seit Urzeiten mithilfe des Sonnenlichts große Mengen des Treibhausgases CO2 in Sauerstoff umwandeln. Schon jetzt schätzen die Forscher, dass die Ozeane ein Drittel der CO2-Mengen binden, die die Menschen in die Luft blasen. Doch viele Teile der Weltmeere sind nur spärlich mit Plankton durchsetzt - fehlt es dort nur an Mineralien? Antworten darauf könnte nun ein außerordentliches Experiment liefern: Zwei Monate ist das deutsche Forschungsschiff Polarstern im Südatlantik unterwegs - an Bord 48 Wissenschaftler aus Deutschland und Indien sowie ein Team von "Abenteuer Wissen". Doch mitten in die Dreharbeiten platzt die Nachricht, dass das Experiment wegen internationaler Einsprüche gestoppt werden soll. Die Kritiker warnen vor den unabsehbaren Folgen, wenn zur Anregung des Algenwachstums Forscher nun gezielt das Wasser des Ozeans mit Eisensulfat düngen. Die Tiefsee könnte dadurch übersäuern, mit weitreichenden Folgen etwa für Korallenriffe. Macht das die Hoffnung auf Algen als "Endlager" des Treibhausgases zunichte?
Am Biozentrum der Universität Hamburg erforscht man die einzigartigen Fähigkeiten der Mikropflanzen, die durch ihr Wachstum das klimaschädliche CO2 binden sollen. Durch Photosynthese wandeln Algen ständig CO2 in langkettige Kohlenstoff-Verbindungen - die chemische Basis für Öl. Und daraus lässt sich Treibstoff gewinnen - zigfach mehr als aus jeder anderen Pflanze der Welt. Dabei vermehren sich die Einzeller sogar in Dreck- und Salzwasser fleißig - warum also nicht in Tanks? Mikro-Algen brauchen fast nur CO2 und Sonnenlicht. Deshalb züchten Forscherteams die grüne Wunderwaffe nun direkt dort, wo es zu viel CO2 gibt: neben Kraftwerken. Ob das gelingt, soll ein Pilotprojekt auf dem Gelände eines Hamburger Gaskraftwerkes zeigen. Auf einer Fläche so groß wie ein Fußballfeld stehen 1500 "Plattenreaktoren", in denen unzählige Algen der Art Chlorella hamburgensis Abgase aus dem Kraftwerk in Sauerstoff und Biodiesel verwandeln - 400 Tonnen jährlich. Ist das die Zukunft umweltfreundlicher Spritherstellung?
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