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Sonntag, 26. Juli 2009, 23.25 Uhr , ZDF-History
Mittwoch, 29. Juli 2009, 0.50 Uhr, Armes, reiches Algerien

Mainz (ots)

Sonntag, 26. Juli 2009, 23.25 Uhr
ZDF-History
mit Guido Knopp
Das Geheimnis der Grabräuber
Es gibt sie, seit Menschen einander bestatten. Sie stehlen den 
Toten, was ihnen mitgegeben wurde auf dem Weg ins Jenseits. Mehr als 
95 Prozent aller bekannten ägyptischen Königsgräber sind von 
Grabräubern geplündert worden. Auch die Totenruhe der Hochkulturen 
Lateinamerikas und des Mittleren Ostens wurde und wird immer wieder 
von Dieben gestört. Interpol schätzt den Umsatz des illegalen Handels
mit antiken Grabbeigaben auf jährlich bis zu vier Milliarden Euro. 
"ZDF-History" folgt den Spuren der Grabräuber von der Zeit der 
Pharaonen bis in die Gegenwart.
Mittwoch, 29. Juli 2009, 0.50 Uhr
Armes, reiches Algerien
Reise durch ein zerrissenes Land
Film von Stephan Merseburger
Algerien hat Öl und Gas, es ist das reichste und bedeutendste Land
des Maghreb. Und doch ist Algerien ein armes Land - arm an Hoffnung. 
70 Prozent der 30 Millionen Algerier sind unter 30 Jahre alt. Viele 
haben weder Arbeit noch Perspektive. Also wollen die meisten nur 
eines: weg, raus, rüber, über das Mittelmeer nach Europa, ins gelobte
Land.  Dafür riskieren sie in Nussschalen ihr Leben. "Viele Leute 
fühlen sich in Algerien wie im Gefängnis. Es ist ein Gefängnis ohne 
Mauern. Es ist ein Gefühl ständiger Beklemmung, die Mauer ist in den 
Köpfen", erzählt Rapper Lotfi Double Kanon. "Besser in Europa auf der
Straße hausen als hier in der Misere", erzählt ein verzweifelter 
30-Jähriger. "Wir müssen der Wahrheit ins Gesicht schauen. Das Meer 
ist die einzige Lösung."
Seit 1999 regiert Präsident Abdelaziz Bouteflika das Land, mit dem
Segen der allmächtigen Armee. Die Korruption gehört zum Alltag, eine 
kleine Elite bereichert sich hemmungslos an den Ölmilliarden. "Das 
Geld geht auf Konten im Ausland, irgendwann setzen sie sich dann 
dahin ab", sagt der regimekritische Anwalt Ali Yahia Abdenour.
Ein Verdienst aber hat Bouteflika: Nach dem mörderischen 
Bürgerkrieg der neunziger Jahre hat sich die Sicherheitslage 
verbessert. Die Politik der "Aussöhnung" hat die Täter amnestiert, 
doch die Verbrechen, die mehr als 150 000 Tote gefordert haben, 
wurden nicht aufgeklärt. "Jedesmal, wenn ich im Café sitze, habe ich 
das Gefühl, überall sind Terroristen, die für ihre Verbrechen nicht 
gebüßt haben", so Ali Merabet, dessen Brüder von Islamisten entführt 
und ermordet wurden.
Ali Belhadj war der Chefideologe der Islamisten. 15 Jahre Haft und
Folter hat er hinter sich. In den algerischen Medien darf Belhadj 
nicht sprechen, dem ZDF hat er sein erstes Interview seit Jahren 
geben. Die Gräueltaten des Bürgerkrieges rechtfertigt er noch heute: 
"Sie sind allein das Resultat der Wut des Volkes, dessen Wahl 
anulliert wurde." 1992 hatte seine islamische Heilsfront FIS die 
Parlamentswahlen gewonnen. Das Militär aber erklärte den Urnengang 
für ungültig, der blutige Bürgerkrieg war die Folge.
Die Last der Vergangenheit lähmt das Land bis heute. Auf ihrer 
Reise durch das zerrissene Algerien begegnen Stephan Merseburger und 
sein Team starken Frauen, einer Bombenentschärferin und einer 
resoluten Unternehmerin. Sie  besuchen die islamische Universität in 
Constantine; dort sprechen sie mit vollverschleierten Frauen, die von
sich sagen, dass sie sich völlig gleichberechtigt fühlen. Sie lernen 
einen Spross der Oberschicht kennen, der Manager im Ölgeschäft werden
will. Und sie begegnen Jugendlichen ohne Hoffnung, die nur eines 
wollen: weg. Algerien mit seinem ungeheuren Potential vertreibt seine
Jugend. Armes, reiches Land.

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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