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ZDF-Politbarometer Oktober I 2009: Akzeptanz für schwarz-gelbe Regierung nach der Wahl gestiegen
Mehrheit gegen engere Zusammenarbeit von SPD und Linke

Mainz (ots)

Im Gegensatz zu 2005 ist diesmal eine Mehrheit der
Bundesbürger von 53 Prozent mit dem Ausgang der Bundestagswahl eher 
zufrieden (eher unzufrieden: 40 Prozent; weiß nicht: 7 Prozent). Eine
sich abzeichnende Regierung aus CDU/CSU und FDP finden 46 Prozent 
gut, 33 Prozent schlecht und 17 Prozent ist es egal (weiß nicht: 4 
Prozent). Gut eine Woche vor der Wahl war Schwarz-Gelb noch 
umstritten: Da fanden eine solche Koalition 39 Prozent gut, 37 
Prozent schlecht und 20 Prozent war es egal (weiß nicht: 4 Prozent.
Allerdings erwarten nur 34 Prozent, dass eine schwarz-gelbe 
Bundesregierung die anstehenden Probleme ganz allgemein besser löst 
als die bisherige Bundesregierung. Eine Mehrheit von 54 Prozent 
erwartet keine wesentliche Veränderung und 10 Prozent glauben, dass 
eine Regierung aus Union und FDP die Probleme eher schlechter lösen 
wird (weiß nicht: 2 Prozent). Die größten Hoffnungen liegen dabei im 
Themenfeld "Wirtschaftskrise lösen", wo sich 39 Prozent eine größere 
Kompetenz von Schwarz-Gelb erhoffen, 47 Prozent nicht von Änderungen 
ausgehen und 8 Prozent weniger erwarten als von der Großen Koalition.
Wenn es um die "soziale Absicherung" geht, erwarten von der sich 
abzeichnenden Bundesregierung 9 Prozent eine Zunahme, 51 Prozent 
gehen von einem unveränderten Maß sozialer Absicherung aus und 36 
Prozent rechnen mit Abstrichen unter einer schwarz-gelben Regierung.
Dass es jetzt nach dem Regierungswechsel zu Steuererleichterungen 
für Arbeitnehmer kommen wird, glauben 29 Prozent, eine deutliche 
Mehrheit von 69 Prozent glaubt das nicht (weiß nicht: 2 Prozent).
Nach dem Absturz der SPD bei der Bundestagswahl meinen jetzt 57 
Prozent aller Befragten, dass sich die SPD nach links entwickelt, 29 
Prozent meinen, dass sich der Kurs nicht ändern wird, und 5 Prozent 
erwarten einen Schwenk eher nach rechts (weiß nicht: 9 Prozent). 
Insgesamt sprechen sich nur 36 Prozent dafür aus, dass die SPD 
zukünftig stärker mit der Linken zusammenarbeiten soll, 56 Prozent 
lehnen das ab (weiß nicht: 8 Prozent). Bei den SPD-Anhängern sind 44 
Prozent für eine engere Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien 
und 51 Prozent dagegen (weiß nicht: 5 Prozent).
Dass der bisherige Bundesumweltminister Sigmar Gabriel neuer 
SPD-Vorsitzender werden soll, finden 29 Prozent gut, 23 Prozent nicht
gut und 39 Prozent ist das egal (weiß nicht: 9 Prozent). Bei den 
SPD-Anhängern sprechen sich 40 Prozent für Gabriel aus, 26 Prozent 
sind dagegen und 26 Prozent ist das egal (weiß nicht: 8 Prozent).
Wie immer unmittelbar nach Wahlen erhalten die Gewinner eine 
positivere und die Verlierer eine negativere Beurteilung: Auf Platz 
eins der nach Meinung der Befragten wichtigsten Politikerinnen und 
Politiker liegt weiter Bundeskanzlerin Angela Merkel: Sie erreicht 
auf der Skala von +5 bis -5 den besten Durchschnittswert, der bisher 
für sie gemessen wurde: 2,6 (Sept. III: 2,1). Auf Platz zwei folgt 
Karl-Theodor zu Guttenberg mit 2,3 (Sept. III: 2,1). Danach mit 
deutlichem Abstand auf Platz drei Peer Steinbrück  mit 1,5 (Sept. 
III: 1,4), vor Frank-Walter Steinmeier mit nur noch 1,1 (Sept. III: 
1,5)  und Ursula von der Leyen mit ebenfalls 1,1  (Sept. III: 0,9). 
Dann folgt Guido Westerwelle mit deutlich verbesserten 0,9 (Sept. 
III: 0,5) und Horst Seehofer mit nur noch 0,0 (Sept. III: 0,5). Knapp
im Negativbereich befindet sich jetzt Franz Müntefering minus 0,2 
(Sept. III: 0,7) vor Gregor Gysi mit minus 0,7 (Sept. III: minus 0,9)
und Oskar Lafontaine mit minus 1,0 (Sept. III: minus 1,3).
Nach der Bundestagswahl ergibt sich eine im Vergleich zum 
Wahlergebnis wenig veränderte politische Stimmungslage: Die CDU/CSU 
kommt auf 36 Prozent, die SPD auf 22 Prozent, die FDP auf 14 Prozent,
die Linke erreicht 13 Prozent und die Grünen 11 Prozent.
Wenn bereits am nächsten Sonntag gewählt würde, würden 
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie 
koalitionstaktische Überlegungen eine geringfügig größere Rolle 
spielen. Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die 
CDU/CSU käme danach auf 35 Prozent (BTW 2009: 33,8 Prozent), die SPD 
auf 22 Prozent (23,0 Prozent), die FDP erhielte 14 Prozent (14,6 
Prozent), die Linke 13 Prozent (11,9 Prozent), die Grünen 11 Prozent 
(10,7 Prozent). Die Vielzahl der sonstigen Parteien käme zusammen auf
5 Prozent (6,0 Prozent).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 29. September bis 1. Oktober 2009 bei 1 326 
zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die 
Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in 
ganz Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil 
von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil
von 10 Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste 
Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 16. Oktober 2009.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon 
06131-706100, und über 
http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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