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ZDF-Magazin "Frontal 21": Irans Opposition wird mit deutscher Hilfe unterdrückt - Nokia Siemens lieferte Telefonanlagen mit Überwachungstechnik

Mainz (ots)

Iranische Sicherheitsorgane setzen deutsche Technik
ein, um Regimegegner zu überwachen. Immer öfter stellen 
Oppositionelle im Iran fest, dass sie systematisch ausspioniert und 
festgenommen werden. Nach Recherchen des ZDF-Magazins "Frontal 21" 
(Sendung am Dienstag, 26. Januar 2010, 21.00 Uhr) werden sie dann bei
Verhören von der iranischen Polizei mit abgehörten Telefonaten und 
abgefangenen SMS-Nachrichten als "Beweismittel" konfrontiert.
Nokia Siemens Networks (NSN) lieferte in den Jahren 2007 und 2008 
Telefonanlagen in den Iran, einschließlich Überwachungstechnologie, 
sogenannte Monitoring Center. Diese können Gespräche aufzeichnen, 
SMS-Nachrichten abfangen und feststellen, wo genau sich Mobiltelefone
befinden.
Nach "Frontal 21"-Informationen werden auch Auslandsgespräche 
durch das Monitoring Center von Nokia Siemens abgehört. Das 
finnisch-deutsche joint venture hatte zwar bisher den Export 
eingeräumt, aber behauptet, dass allein Inlandsgespräche überwacht 
werden könnten. Zudem ist die Firma für die Wartung und den 
Weiterbetrieb der von ihr gelieferten Überwachungstechnik im Iran 
verantwortlich.
Siemens-Vorstandsmitglied Joe Kaeser erklärte gegenüber dem 
ZDF-Magzin, dass diese Geschäfte rechtlich einwandfrei seien: "Es 
gibt heute für uns keinen Grund anzunehmen, dass NSN sich 
rechtswidrig oder nicht ordnungsgemäß verhalten hat."
Demgegenüber forderte der Menschenrechtsbeauftragte der 
Bundesregierung, Günter Nooke (CDU), Überwachungssysteme auf 
Embargo-Listen zu setzen und nicht mehr in den Iran zu liefern. An 
Siemens appelliert Nooke, die in den Iran gelieferte 
Überwachungstechnik nicht weiter zu warten. "Das Entscheidende ist", 
so Nooke, "dass auch private Firmen wie Siemens zeigen, dass sie 
nicht auf der Seite der Unterdrücker stehen, sondern auf der Seite 
der demokratischen Opposition".
Rückfragen bitte an die ZDF-Redaktion "Frontal 21", Tel.: 
030/2099-1255 (Ilka Brecht)

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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