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auslandsjournal
Donnerstag, 20. Juli 2000, 21.15 Uhr

Mainz (ots)

Donnerstag, 20. Juli 2000, 21.15 Uhr
auslandsjournal
   Streit um Königsberg - Die Rückkehr der Deutschen
Wird Kaliningrad wieder deutsch? Mit wachsender Sorge sehen viele
Bewohner der russischen Exklave von Kaliningrad, dem früheren
Ostpreußen, den Zuwanderungsstrom von Russland-Deutschen aus den
Krisengebieten Mittelasiens. Mehrere tausend Deutsche haben sich hier
bereits wieder angesiedelt - auf dem Gebiet, das seit der Niederlage
Deutschlands im Zweiten Weltkrieg zu Russland gehört. Die Deutschen
wecken Hoffnungen auf wirtschaftlichen Aufstieg und Wohlstand, doch
sie schüren auch Ängste. Alexander Dmitrow, ein ehemaliger Major,
wettert: "Die Deutschen, die wir damals besiegt haben, leben heute
viel besser als wir, die damaligen Sieger."
Manche Russen, die heute hier wohnen, wollen dagegen sogar, dass
die Stadt ihren alten Namen wiedererhält: "Königsberg". Die
sowjetische Zeit und die Jahre unter Jelzin sind der Stadt nicht gut
bekommen. In der Anzahl der Obdachlosen, der Prostituierten und der
Aids-Kranken steht Kaliningrad an der Spitze aller russischen Städte.
Deutsche Hilfsorganisationen unterhalten die einzige Stelle in der
Stadt, in der kostenlos Altkleider ausgegeben werden. "Die Deutschen
sollen ruhig wiederkommen," kommentiert ein Passant, "dann geht es
garantiert wieder bergauf. Nicht wie bei unserer Obrigkeit, die nur
an die Macht will, um sich die Taschen zu füllen." Die Moskauer Duma
will der Exklave an der Ostsee die Sonderrechte einer Freihandelszone
wieder abnehmen. Dann droht der Abzug der ausländischen Investoren
und sozialer Notstand. Der Streit um die Germanisierung droht sich
weiter zuzuspitzen.
ZDF-Reporter Dietmar Schumann war für das "auslandsjournal" in
Kaliningrad.
Weitere Themen:
   Hoffnung auf Jolo - Neues vom Geiseldrama 
   Ärger auf Okinawa - US-Soldaten vor dem Rauswurf
Bei Rückfragen wenden sie sich bitte an Thomas Walde, Tel.:
06131/702984/85 und Yvette Gerner, Tel.: 06131/ 702838

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