"Sterben für Afghanistan"
ZDF-"Frontal 21"-Dokumentation von Stefan Aust und Claus Richter über den Bundeswehr-Einsatz am Hindukusch
Mainz (ots)
Der Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan ist derzeit das beherrschende Thema in der Politik. Es geht um die Beteiligung deutscher Soldaten an einem Krieg, der inzwischen länger dauert als der Zweite Weltkrieg und aus dem die Mehrzahl der Deutschen lieber heute als morgen abziehen würde.
In der "Frontal 21"-Dokumentation "Sterben für Afghanistan" am Dienstag, 16. März 2010, 21.00 Uhr, analysieren die Autoren Stefan Aust und Claus Richter die Situation der Bundeswehr in Afghanistan zu Beginn des Jahres 2010, begleiten deutsche und amerikanische Soldaten in der Region Kunduz, schildern die Geschichte des Einsatzes und untersuchen neue Überlegungen der Bundesregierung über die Zukunft der deutschen Militärpräsenz am Hindukusch. Was als "Stabilisierungseinsatz" für den Aufbau der Demokratie in Afghanistan gedacht war, wächst sich nun zu einer Operation aus, deren Ende nicht abzusehen ist.
Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich in den vergangenen Monaten dramatisch verschärft. Das neue Konzept des Verteidigungsministers, nach dem Bundeswehr-Ausbilder gemeinsam mit der afghanischen Armee kämpfen sollen, macht den Einsatz noch gefährlicher, als er ohnehin schon ist. Bislang wurden 36 deutsche Soldaten in Afghanistan getötet. Ein schlüssiges Konzept für einen Abzug fehlt.
Ausführlich beschäftigt sich der Film mit dem Angriff auf zwei Tanklaster in Kunduz im vergangenen September, bei dem mehr als 140 Menschen starben. Der Luftschlag, angeordnet von einem deutschen Offizier, zeigt die Fehler und Versäumnisse der verantwortlichen Militärs und der Politiker in einem Krieg, für den die Armee nicht genügend vorbereitet und teilweise nicht ausreichend ausgerüstet ist. Dazu äußert sich im Film unter anderen Harald Kujat, Ex-Generalinspekteur der Bundeswehr: "Der Fall Kunduz zeigt, wie unter einem Brennglas sozusagen, die Defizite in der Ausrüstung und in der Stärke des Deutschen Kontingents dort vor Ort. Was nicht vorhanden war, war eine eigenständige, strategische Aufklärungskapazität, die Tag und Nacht ein realistisches Bild geliefert hätte, die es auch ermöglicht hätte, ein Maximum an Informationen über die Personen zu erhalten, die sich dort vor Ort aufgehalten haben."
Der Film rekonstruiert, was wirklich geschah in der Nacht im September 2009. Wer führte Regie im deutschen Kommandostand - Bundeswehr-Oberst Klein, das Kommando Spezialkräfte (KSK), deutsche oder andere Geheimdienste? Wer sollte wirklich getroffen werden? Wurde gezielt Jagd gemacht auf Taliban-Führer? Wie verlief die Kommunikation mit den Piloten der US-Kampfjets? Welche Rolle spielte die Bundesregierung - und wie und warum wurde später vertuscht, verdrängt und wohl auch gelogen?
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