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ZDF-Pressemitteilung
Gegen Fälschung und Verdrängung - ZDF startet mit sechsteiliger Reihe "Holokaust"
ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender: "Auch mit zeithistorischen Programmen stellen wir uns dem aktuellen Thema Rechtsextremismus"

Mainz (ots)

Neonazi-Parolen und Terror fordern die Demokratie
heraus. Da ist nicht nur die Gewalt auf der Straße. Immer größer wird
die Zahl derer, die via Internet braune Hetze weltweit verbreiten und
zu Diskriminierung, Gewalt und Mord aufrufen. Methode hat auch die
bewusste Fälschung von Geschichte, die Leugnung von Auschwitz, des
Holokaust überhaupt.
Das ZDF sieht sich in der Pflicht, dagegen Position zu beziehen -
mit Mitteln aktueller Information und historischer Aufklärung. Einmal
mehr gilt es, möglichst vielen Zuschauern vor Augen zu führen, welche
Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus verübt wurden. Das ZDF
hat immer wieder Akzente gegen das Vergessen gesetzt.
Am Dienstag, den 17. Oktober um 20.15 Uhr beginnt die sechsteilige
zeitgeschichtliche Reihe "Holokaust" (jeweils dienstags 20.15 Uhr).
Die dokumentarische Serie ist keine Enzyklopädie und keine Chronik:
Es sind erschütternde Geschichten von Menschen, die Opfer wurden,
aber auch Geschichten von Tätern, Vollstreckern und Mitläufern.
"Holokaust" ist eine internationale Koproduktion, die in vielen
Ländern ausgestrahlt wird. Simon Wiesenthal hat die Schirmherrschaft
übernommen. Weltweit führende Experten begleiteten das Projekt als
Fachberater und haben den aktuellen Stand des Wissens mit
eingebracht.
"Wir haben bewusst einen herausragenden Sendeplatz in unserem
Programm gewählt," sagt ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. "Die
Reihe will Zeichen setzen gegen Revisionismus, Verdrängung,
Distanzierung, und sie wirft die Frage auf: Wie können wir der
Verantwortung und dem Erinnern gerecht werden?"
Vor diesem Hintergrund wurde auch die Schreibweise des Titels
diskutiert. "Holokaust" mit "c" oder "k"? "Wir haben uns für die
Schreibweise mit ,k' entschieden," so Brender. "Der Mord an den Juden
ist ein von Deutschen verübtes Menschheitsverbrechen. Die aus dem
Englischen stammende Schreibweise ´Holocaust´ drückt sprachliche
Distanz aus. Sprache aber darf nicht verschleiern. Die ´k´-Schreibung
soll verdeutlichen, dass wir Deutschen uns der eigenen Geschichte
stellen. Das wollen wir mit der Reihe ,Holokaust' unterstützen."
Der Stuttgarter Historiker Prof. Eberhard Jäckel, Mitglied des
Fachberater-Gremiums der Reihe, gab den Anstoß, vor allem aus
historisch-moralischen Gründen "Holokaust" zu schreiben. Zustimmung
kommt auch aus dem Kreis der Historiker und Sprachexperten, die das
ZDF um Gutachten gebeten hat, u.a. Prof. Christian Meier, Prof.
Gerhard Augst, Prof. Rudolf Hoberg, Prof. Manfred Fuhrmann und Prof.
Walter Jens.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

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