Durch Tankerunfall auf Rhein in Not geraten
ZDF dreht Porträt einer Binnenschiffer-Familie
Mainz (ots)
Das Schicksal einer durch den Tankerunfall nahe der Loreley wirtschaftlich in Not geratenen elfköpfigen Binnenschiffer-Familie ist Thema einer ZDF-Dokumentation für die Reihe "37°". Noch bis Ende der Woche dauern die Dreharbeiten zu dem Film "Großfamilie ahoi!" von Sibylle Trost. Eigentlich wollte die Autorin den Alltag der außergewöhnlichen Großfamilie an Bord ihres Frachtschiffs dokumentieren. Nachdem das Schiff aufgrund des Säuretanker-Unfalls bei St. Goarshausen am Rhein drei Wochen im Mannheimer Hafen festlag, rückt nun die Gefährdung ihrer Existenz mehr und mehr in den Blickpunkt. Geladen hatte das Schiff 800 Tonnen elsässisches Tier-Futtermittel im Wert von 240 000 Euro. Durch die unfreiwillige Wartezeit rechnet Schiffer Hans-Werner Mnich mit einem Verlust von 50 Prozent. Für die Familie geht es um die Existenz. Der Film wird am Dienstag, 15. März 2010, 22.15 Uhr, im ZDF ausgestrahlt.
Seit 33 Jahren spielt sich das Leben der Familie Mnich auf dem Wasser ab, immer irgendwo zwischen Basel und Rotterdam. Nur eine Woche im Jahr verbringt sie in ihrem kleinen Häuschen bei Ludwigshafen. Kapitän Hans-Werner und seine Frau Gudrun sind ein eingeschworenes Team. Neun Kinder haben sie auf dem Binnenschiff großgezogen. Außerdem leben zehn Kaninchen, drei Katzen und ein Hund an Bord. Einige der Kinder sind bereits volljährig und stehen auf eigenen Füßen, die anderen verbringen die Woche über im Schifferkinderheim. Doch fast an jedem Wochenende kommt die ganze Familie zusammen. Dann schlafen auch die Großen wieder in den selbstgebauten Stockbetten unter der Kapitänskajüte oder sitzen in dem 60 Quadratmeter großen Wohn-Ess-Gemeinschaftsraum auf dem Frachtschiff - gebaut in den 30er Jahren und von Hans-Werner Mnich für viel Geld renoviert.
Neun Kinder und ein Leben auf dem Rhein bedeuten eine große Herausforderung. Die Mnichs leben von der Hand in den Mund , wie sie sagen. Neben den laufenden Kosten - zum Beispiel für das Kinderheim - sind vor allem der Preiskampf im Transportgewerbe, Reparaturen oder ungewollte Liegezeiten Grund für ihre Sorge um das finanzielle Überleben. Da war das Säuretanker-Unglück im Januar, das den Rhein über Wochen blockierte, eine wirtschaftliche Katastrophe.
Doch Familie Mnich gibt nicht auf. Ein Leben ohne das vertraute Schaukeln und Scheppern ihrer "MS Salisso" können sie sich nicht vorstellen.
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