ZDF-Pressemitteilung
Gebührenerhöhung für das "Zweite" unverzichtbar
Mainz (ots)
Intendant Stolte will das erfolgreichste deutsche Fernsehprogramm in der Prime-Time trotz Sparkurs weiter voranbringen - "Gebührenerhöhung angemessen und sozial verträglich"
Das ZDF wird im kommenden Jahr auch angesichts seiner unverändert angespannten finanziellen Lage alles daran setzen, die Zuschauer mit einem substanziell informierenden und zugleich unterhaltenden Programm zur Hauptsendezeit (19 bis 23 Uhr) noch stärker an sich zu binden. Wichtigstes Ziel der Programmarbeit bleibe, die erreichte Spitzenposition durch qualitativ hochwertige Informationssendungen, Kulturbeiträge und Unterhaltungsangebote gerade in der wettbewerbsintensiven Prime Time stets aufs Neue unter Beweis zu stellen. Dies betonte ZDF-Intendant Dieter Stolte bei Einbringung des Haushaltsplanes 2001 in den Fernsehrat.
Der verabschiedete ZDF-Haushalt für 2001 steht unter dem Vorbehalt, dass alle der 16 deutschen Länderparlamente der von der Kommission zu Ermittlung des Finanzbedarfes der Rundfunkanstalten (KEF) empfohlenen Erhöhung der Rundfunkgebühr so rechtzeitig zustimmen, daß deren politisch-praktische Umsetzung zum 1. Januar 2001 erfolgen kann. Stolte zeigte in seiner Rede Verständnis für den Unmut von Abgeordneten aus Länderparlamenten, denen in der Entscheidungskette einer Gebührenanpassung quasi nur noch deren notarielle Beurkundung zufalle. Er begrüßte daher ausdrücklich den Vorschlag der Ministerpräsidenten Kurt Beck und Kurt Biedenkopf, dass die Rundfunkanstalten die Landtage künftig alle zwei Jahre über Aufwand und Ertrag ihrer Arbeit informieren und zugleich ihre Entwicklungsperspektiven transparent machen.
Mit Blick auf die Höhe der Gebührenanpassung um 3,33 Mark für ARD und ZDF machte Stolte aber zugleich auch deutlich, dass die mit dieser Gebühr verbundene Finanzausstattung für das ZDF alles andere als unangemessen hoch sei. Vielmehr habe die KEF in ihrem der Gebührenempfehlung zugrunde liegenden Bericht ausdrücklich die bisherigen Rationalisierungs- und Effektivitätssteigerungen der Anstalt gewürdigt. Darüber hinaus habe auch der Rechnungshof Rheinland-Pfalz in seinem jüngsten Prüfungsbericht dem ZDF kostenbewusstes Handeln bescheinigt.
Hierzu verwies Stolte neben dem Aufbau funktionierender Controlling-Systeme, der Einführung kostengünstiger Produktionsmethoden und dem ständigen Ausloten von Synergieeffekten auf die frühzeitige Absenkung bei der Altersversorgung und den Abbau von 600 Stellen in den vergangenen fünf Jahren. Letzteres werde am Personalkostenanteil von 14,8 Prozent (ohne Altersversorgung) besonders deutlich. "Als ich vor 18 Jahren mein Amt übernahm, betrug der Anteil noch 25 Prozent" - so Stolte, der diese Kennziffer als Beleg dafür anführte, wie sich das ZDF in den letzten Jahren strukturell verändert und wirtschaftlich weiterentwickelt habe.
Mit Blick auf die Diskussion um die Sozialverträglichkeit der Gebühr sei darauf aufmerksam zu machen, dass die Gebührenbefreiungen aus sozialen Gründen im Bundesgebiet von etwa acht bis zehn Prozent der Gebührenhaushalte in Anspruch genommen würden. Dies macht im ZDF-Haushalt 2001 einen Betrag von 288 Millionen Mark aus, also fast genau ein Zehntel des dem ZDF nach den Planungen im nächsten Jahr tatsächlich zufließenden Gebührenaufkommens.
Der Haushalt 2001 weist einen Gesamtüberschuss von 172 Millionen Mark aus, der vollständig zum Abbau von Krediten aus der vorangegangenen Gebührenperiode verwendet wird. Die Gesamt-Aufwendungen belaufen sich auf 3299 Millionen Mark, wovon 74 Prozent, also 2457 Millionen Mark, für das Programm verwendet werden. Der ZDF-Intendant: "Was im Programm an Kraft, Kreativität und Gestaltungswillen erkennbar wird, nimmt der Zuschauer wahr, dafür zahlt er Gebühren, und viele tun das mit Seitenblick auf das Treiben der privaten Sender nach wie vor gerne."
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