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ZDF-Pressemitteilung
ZDF-Magazin "Kennzeichen D" am Mittwoch, 17. Januar 2001, 22.45 Uhr
Neue Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auch in Deutschland erwartet

Mainz (ots)

Nach Informationen des ZDF-Magazins "Kennzeichen D"
geht das Bundesgesundheitsministerium bereits seit November
vergangenen Jahres davon aus, dass künftig auch in Deutschland mit
der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (nVCJK) gerechnet
werden muss. Diese verläuft stets tödlich und befällt im Gegensatz
zur herkömmlichen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auch jüngere Menschen.
Man nimmt an, dass sie durch BSE-verseuchtes Rindfleisch auf den
Menschen übertragen wird.
Bereits am 14. November 2000, als Deutschland offiziell noch als
BSE-frei galt, wurde in einem internen Arbeitspapier des
Bundesgesundheitsministeriums, das den Staatssekretären vorgelegt
wurde (Aktenzeichen 325-4471-02/15), davor gewarnt, "dass
möglicherweise auch in Deutschland nVCJK-Fälle auftreten könnten.
Wahrscheinlich wird die Zahl der zu erwartenden nVCJK-Fälle in
Deutschland nicht die Größenordnung  der Fälle in Großbritannien
erreichen." Dort rechnen Wissenschaftler mit maximal 150 000
Todesfällen der neuen Creutzfeldt-Jakob-Variante bis zum Jahr 2040.
Laut "Kennzeichen D" wurde Berlin bereits zwei Monate zuvor von
einem Mediziner-Team der Universität Göttingen über Prognosen zum
Verlauf der Epidemiologie der Krankheit in Kenntnis gesetzt. Nach dem
in Berlin vorliegenden Bericht der Göttinger Forschergruppe wurden
1149 Creutzfeldt-Jakob-Verdachtsfälle in Deutschland obduziert. Neben
anderen neurodegenerativen Erkrankungen habe man dabei ausschließlich
Fälle der herkömmlichen, nicht BSE-verwandten Creutzfeldt-Jakob-Form
festgestellt, die hauptsächlich Über-60-Jährige befällt. Nach
Recherchen von "Kennzeichen D" sind in letzter Zeit jedoch auch
zahlreiche jüngere Menschen in der Bundesrepublik an
Creutzfeldt-Jakob verstorben, die die Wissenschaftler allerdings
nicht der aus Großbritannien bekannten neuen Variante zuordnen.
Für Rückfragen steht Ihnen die "Kennzeichen D"-Redaktion unter den
Rufnummern 
   030 / 2099 - 1302 / 1303 gern zur Verfügung.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

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