ZDF-Pressemitteilung
Vier Adolf Grimme Preise für das ZDF
Mainz (ots)
Vier ZDF-Produktionen werden mit dem 37. Adolf Grimme Preis 2001 ausgezeichnet. Mit "Wege in die Nacht", "Paul is Dead" und "kurz und schmerzlos" erhalten im Wettbewerb Fiktion & Unterhaltung drei Filme aus der ZDF-Nachwuchsredaktion Das kleine Fernsehspiel die renommierte Trophäe. Im Wettbewerb Spezial wird Christiane Hörbiger für ihre herausragenden darstellerischen Leistungen, unter anderem in dem ZDF-Fernsehfilm "Schwiegermutter", mit einem Grimme-Preis geehrt. Die Preisverleihung findet am Freitag, 23. März 2001, in Marl statt.
Für "Wege in die Nacht" werden Andreas Kleinert (Regie), Jürgen Jürges (Kamera) und die Hauptdarsteller Hilmar Thate und Cornelia Schmaus mit dem begehrten Preis ausgezeichnet. Als "poetischen Film über ein unpoetisches Thema" würdigte die Jury den Schwarzweißfilm über das Scheitern eines nach der Wende arbeitslos gewordenen Betriebsleiters und mutmaßlichen SED-Funktionärs. Kleinerts Film sei "ein Bildspiel mit wenigen Worten, ein Pendant zum Hörspiel - für das Auge. Kein überflüssiger Satz kommentiert Geschichte und Vorgeschichte. Zärtlich umsorgt Jürgen Jürges Kamera die Gesichter der Hauptdarsteller, in denen das Liebenswerte langsam freigelegt wird". (Sendung im ZDF: 13. November 2000, Produktion: Ö-Filmproduktion, Redaktion: Dr. Hans Kutnewsky).
Für seinen Debütfilm "Paul is Dead" erhält Hendrik Handloegten (Buch und Regie) einen Adolf Grimme Preis. Die Geschichte erzählt von einem 12-jährigen Beatles-Fan, der sich im Sommer 1980 in eine höchst phantasievolle Kriminalgeschichte um den angeblichen Mörder von Paul McCartney verwickelt. Die Jury sah in dem Fernsehspiel, "obwohl die Handlung nach Krimi klingt (...) in erster Linie einen Film über die letzten Tage der Kindheit" und nannte den mit zahlreichen Beatles-Songs und anderen Musiktiteln der Zeit unterlegten Film "ein nicht nur ein liebevoll ausgestattetes Sehstück, sondern auch Fernsehen zum Hören." (Sendung im ZDF: 8. Dezember 2000, in ARTE: 10. Dezember 2000, Produktion: X-Filme, Creative Pool, Redaktion: Annedore von Donop).
Ein weiterer Grimme-Preis geht an Fatih Akin, den Autor und Regisseur des Fernsehfilms "kurz und schmerzlos", und dessen Hauptdarsteller Mehmet Kurtulus, Aleksandar Jovanovic und Adam Bousdoukus. In Akins Spielfilmdebüt geht es um drei Freunde aus Hamburg Altona, die sich im kleinkriminellen Milieu bewegen: einen Serben, einen Griechen und einen Türken. In ihrer Begründung hob die Jury vor allem hervor, dass der Film "auf gut gemeinte Interpretation verzichtet" und "ein authentisches Bild vom Leben in einer alles andere als kleinen, trotzdem fremden und in den Medien vernachlässigten Subkultur in Deutschland" zeichne. (Sendung im ZDF: 1. September 2000, davor Kinoauswertung, Produktion: Wüste Film, Redaktion: Daniel Blum).
In der Wettbewerbskategorie Spezial für den Grimme-Preis, der persönliche Leistungen ehrt, wird Christiane Hörbiger für ihre herausragenden Schauspielleistungen unter anderem in "Schwiegermutter" (ZDF, Sendung: 15. Mai 2000, Redaktion: Caroline von Senden), "Julia - Eine ungewöhnliche Frau" (SR) und "Schimanski muss leiden" (WDR) den Adolf Grimme Preis erhalten. Die Jury fand, dass Christiane Hörbiger in Rollen als Mutter oder Großmutter "unaufdringlich neue Akzente " präsentierte "in einem Rollfach, das eigentlich als ausgereizt galt ". "Weiter heißt es in der Begründung: "Sie agierte wohltuend unprätentiös mit einer wohl dosierten Mischung aus Zorn, Zweifel und Vitalität (...) Das Verhalten dieser Figuren wirkt jederzeit glaubhaft, weil Christiane Hörbiger nie den schnellen, aber billigen Effekt sucht."
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