"Skandal Schule - macht Lernen dumm?" Der neue Philosophie-Talk "Precht" im ZDF beschäftigt sich mit Themen, die die breite Masse ansprechen (AUDIO)
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Mainz (ots)
Bestsellerautor "Wer bin ich und wenn ja wie viele" Richard David Precht erhält ab 2. September einen festen Sendeplatz zum Philosophieren
MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
Anmoderation:
Philosophie im Fernsehen - funktioniert das? Und wie! Im ZDF hat die Kunst des Denkens einen festen Sendeplatz. In der Vergangenheit mit dem "nachtstudio" oder dem "Philosophischen Quartett"- der Sonntagabend klingt im Zweiten anspruchsvoll aus. Und jetzt kommt auf diesen freien Sendeplatz ein mehrfach ausgezeichneter Bestsellerautor und Intellektueller, der es schafft, mit philosophischem Gedankengut die breite Masse anzusprechen: Richard David Precht. Wir alle kennen sein Erfolgsbuch "Wer bin ich - und wenn ja wie viele. Eine philosophische Reise". Monatelang stand dieses Buch in den Bestsellerlisten ganz oben und wurde mehr als 1,2 Millionen Mal verkauft. Jetzt wird er mit seiner philosophischen Talksendung "Precht" im ZDF alle ansprechen, die Spaß am Philosophieren haben. Und wie wird seine Sendung "Precht" aussehen?
O-Ton Richard David Precht
Diese Sendung wird nicht so viel mit Moderation im Klassischen zu tun haben, sondern es soll ein Gespräch sein. Der Reiz des Zuschauers soll darin bestehen zwei Leuten beim Reden und beim Denken zuzuschauen. In der Hoffnung, dass es mir oder dem Gesprächspartner gelingt, den ein oder anderen Gedanken zu formulieren, den man noch nicht kennt. Und der vielleicht sogar einen längerfristigen Eindruck macht. Und wenn die Leute am nächsten Tag noch mal darüber nachdenken oder sich mit einem Arbeitskollegen darüber unterhalten und denken "Sag mal, hast Du eigentlich schon mal gewusst, dass man das und das machen kann oder was hältst Du von dem oder dem Vorschlag. Dann wäre das Ziel mehr als erreicht. (0'34)
Dem 47-Jährigen, der vom SPIEGEL mal als "intellektuelle Allzweckwaffe" bezeichnet wurde, geht es darum das Alltägliche zu hinterfragen. Im Vergleich zu anderen Shows möchte er sich und seinen Gästen mehr Zeit geben, um einen Gedanken auszuführen. Aus diesem Grund gibt es in seinen Sendungen in der Regel auch nur einen Gast. Die konkrete philosophische Herangehensweise an ein Thema beschreibt Precht so:
O-Ton Richard David Precht
Wenn ich jetzt ein Thema habe wie Freiheit. Dann kann ich natürlich von ganz alltäglichen Phänomenen ausgehen. Ich kann mir zum Beispiel die Frage stellen, ob eine Gesellschaft, die ständig auf die Uhr guckt und ständig ihr Handy bei sich trägt und ohne Internetanschluss das Gefühl hat, nicht mehr dazu zu gehören, noch eine freie Gesellschaft ist oder nicht. Dann haben Sie als erstes einen ganz klaren Alltagsbezug, nämlich Probleme, die Sie aus ihrer Alltagswelt kennen und darüber hinaus schneiden Sie ein philosophisches Thema an, wo Sie darüber nachdenken, was Freiheit eigentlich sein könnte. Ich glaube nicht, dass es besonders schwierig ist von dem einen auf das andere überzuleiten. (0'23)
Als Kopf hinter den Kulissen von "Precht" hat das ZDF einen prominenten journalistischen Macher engagiert: Gero von Böhm. Der ist bekannt als Filmemacher und Autor. Bei "Precht" hat er eine andere Aufgabe, verrät der leitende Redakteur Werner von Bergen:
O-Ton Werner von Bergen
In dem Fall ist er Regisseur, aber auch Produzent der Sendung. Das bedeutet, er hat auch einen sehr intensiven Draht zu Precht, wir haben einen Draht zu Precht und so setzen wir uns alle zusammen und versuchen über Telefonate, Mails und gelegentliche Treffen dann die Dinge raus zu operieren und zusammen zu fassen und dass wir dann zum Schluss kommen, um die Sendung eben zu gestalten. (0'20)
Gleich in der Sendung geht es um ein Thema, das uns alle betrifft und zu dem wir alle eine Meinung haben: Richard David Precht stellt die provokante Frage: "Skandal Schule - Macht Lernen dumm?" Der Zeitpunkt dafür könnte nicht besser gewählt sein, schließlich sind die Sommerferien fast überall in Deutschland vorbei und das neue Schuljahr hat gerade erst begonnen. Richard David Precht beschäftigt sich derzeit sehr intensiv mit dem Thema Bildung:
O-Ton Richard David Precht
Also, auf das Thema zu kommen, war insofern nicht schwer als dass ich im Augenblick ein Buch schreibe über unser Bildungssystem. Und ich freue mich sehr, dass Gerald Hüther zugesagt hat, mit mir diese Sendung zu machen, weil Gerald Hüther ist ein radikaler Kritiker des bestehenden Bildungs- und Schulsystems. Er ist der Überzeugung, dass Kinder völlig falsches Zeug lernen nach völlig falschen Methoden und dass er als Hirnforscher beurteilen kann, dass man so gar nichts lernt. Und das ist natürlich ein spannender Gesprächspartner. Einmal sehe ich das sehr ähnlich wie er, aber als zweites und da dürfen Sie sich auch gerne überraschen lassen, gibt es auch einige Punkte, die ich anders sehe. Und so freue ich mich einerseits auf den Widerspruch und andererseits auf die Chance, dass man sich wechselseitig die Bälle so in den Lauf spielt, dass man den ein oder anderen Gedanken denkt, den man so vorher selbst noch nicht im Kopf hat. (0'44)
Abmoderation:
Der neue monatliche Philosophie-Talk "Precht" startet am Sonntag, den 2. September im ZDF. Beginn der 45-minütigen Sendung ist um 23:30 Uhr. Philosophieren Sie mit!
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