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Mittwoch, 11. April 2001, 0.15 Uhr

Mainz (ots)

Mittwoch, 11. April 2001, 0.15 Uhr
nachtstudio
   Mit Volker Panzer
Der Fluch des Christentums?
Mit Herbert Schnädelbach (Philosoph)
   Herfried Münkler (Historiker)
   Weihbischof Hans-Jochen Jaschke
Seine Geschichte ist lang, seine Wirkung immens, und seine Macht
war lange Zeit ohne Konkurrenz: das Christentum kann eine
beeindruckende Bilanz vorlegen. Es hat nicht nur die Kultur des -
eben - christlichen Abendlands geprägt; es hat vielmehr in der ganzen
Welt nachhaltige Spuren hinterlassen - und ist damit wohl die
einflussreichste unter den großen Weltreligionen. An Kritik hat es in
der 2000-jährigen Geschichte nie gemangelt, ohne dass die christliche
Religion oder ihre Institutionen dadurch geschwächt worden wären.
Doch seit den Zeiten der Aufklärung stehen Religionen verstärkt unter
Legitimationsdruck, und heutzutage schreitet die Säkularisierung der
westlichen Kultur voran, während der Einfluss nicht-christlicher
Religionen - nicht nur des Islam - zunimmt. So ist der Beginn des
dritten Jahrtausends nach christlicher Zeitrechnung ein guter
Zeitpunkt, eine Bilanzierung der kulturellen Leistungen des
Christentums zu versuchen - und zu fragen, wie seine Zukunft aussehen
mag.
Der Berliner Philosoph Herbert Schnädelbach hat eine solche Bilanz
gezogen - und ist zu einem geradezu vernichtenden Ergebnis gekommen.
Das Christentum, so Schnädelbach in der Tradition Nietzsches, sei
eine prinzipiell menschenverachtende Religion, die nur durch die
Missachtung eigener Grundsätze humanisiert werden könne. Das Beste,
was das Christentum uns noch bescheren könne, sei sein Verschwinden.
Seine radikalen Thesen publizierte Schnädelbach vor einem Jahr in der
Wochenzeitung "Die Zeit" - und er löste damit eine Debatte aus, die
bis heute anhält.
Wir stellen Schnädelbachs Thesen auf den Prüfstand: in einer
Diskussion mit dem Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, dem
Berliner Politikhistoriker Herfried Münkler und Herbert Schnädelbach.
An Volker Panzers nachtstudio-Kamin am kommenden Mittwoch, 11. April,
wie immer direkt nach "heute nacht".

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

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