ZDF-Programmhinweis
Mittwoch, 12. Februar 2014
Mainz (ots)
Mittwoch, 12. Februar 2014, 23.15 Uhr ZDFzoom Gurlitt und der Jahrhundertschatz Von Opfern, Tätern und Millionen Film von Sibylle Bassler, Peter Sydow und Sebastian Ehm Es ist eine Sensation, ein Skandal und ein Kriminalfall: Wie aus dem Nichts tauchen plötzlich in einer Wohnung in München 1400 Meisterwerke auf. Bilder von namhaften Künstlern wie Picasso, Cézanne, Max Liebermann oder Gaugin. Experten schätzen den Fund auf mehrere Millionen Euro. Cornelius Gurlitt ist der Mann, der den Kunstschatz dort jahrzehntelang versteckt hielt. Er hatte die Bilder von seinem Vater geerbt. Wertvolle historische Bilder, die nach dem Krieg zum Teil als verschollen, verbrannt oder verloren galten. Nachkommen jüdischer Familien und Anwälte erfahren von dem Fund und fordern die Rückgabe der Bilder. Juristisch ein heikler Fall. Es geht zum einen um die Ansprüche der Nachkommen, zum anderen um Verjährungsfristen. Das Ausland kritisiert die unvollkommene Aufarbeitung jüdischer Geschichte in Deutschland. Die "ZDFzoom"-Autoren Sibylle Bassler, Peter Sydow und Sebastian Ehm gehen der Frage nach: Wer ist Cornelius Gurlitt, und warum blieben die Bilder so viele Jahre unentdeckt? Die Spurensuche beginnt bei nahen Verwandten und Bekannten, die Gurlitt im Leben begleitet haben. Sie führt die Reporter zu jüdischen Hinterbliebenen im Ausland, die davon berichten, wie ihnen die Bilder damals entrissen und auf dem internationalen Kunstmarkt gehandelt wurden. Bei der Frage nach juristischen und politischen Zuständigkeiten stoßen die Autoren auf eine Mauer des Schweigens. Denn es geht um Geld, um undurchsichtige Machenschaften, Geheimhaltung, und um die Hinhaltetaktik der Behörden. Jahrelang wurden Bilder ohne Rücksicht auf deren Herkunft verkauft und ausgestellt, private Sammler offenbar nicht verpflichtet, Kunstwerke vor der Verjährung zurückzugeben. Der Fall Gurlitt zeigt, wie schwierig der richtige Umgang mit Raubkunst ist. Gerechtigkeit ist dabei nicht nur eine juristische, sondern auch eine moralische Frage. Mittwoch, 5. März 2014, 23.15 Uhr ZDFzoom Hähnchenreste auf Reisen Das Geschäft mit unserem Abfall Film von Katarina Schickling Es ist das Lieblingsessen aus unserer Kindheit: Hähnchen - gebraten, knusprig und saftig. In Deutschland werden jedes Jahr über 627 Millionen Masthähnchen geschlachtet. Ein Billigprodukt, das sich dank moderner Produktionsmethoden und Turbomast jedermann jederzeit leisten kann. Doch kaum jemand brutzelt sich heute noch ein ganzes Brathähnchen. Stattdessen kaufen die Bundesbürger viel lieber Brust oder Keule. Nur jedes fünfte Huhn geht noch im Ganzen über die Theke. Bei rund 627 Millionen geschlachteten Masthähnchen im Jahr bedeutet das, dass die deutsche Geflügelindustrie gigantische Mengen Abfall produziert: Hälse, Karkassen, Innereien - Teile, für die es in Europa keine Abnehmer gibt und die die Hersteller eigentlich kostenpflichtig entsorgen müssten. Aber auch für diese Reste gibt es einen Markt - in Afrika. "ZDFzoom"-Autorin Katarina Schickling wirft einen Blick hinter die Kulissen der Geflügelindustrie und findet heraus: Deutsche Hähnchenschlachter verkaufen in Afrika all das, was Kunden hierzulande nicht essen mögen. Ein lohnendes Geschäft. Denn jeder Erlös ist besser, als die Entsorgung der Teile in der Tierkörperverwertung zu bezahlen. Doch weil unsere Fleischreste in Afrika zu Dumpingpreisen verkauft werden, können lokale Geflügelzüchter nicht damit konkurrieren. Die Folge: In einigen afrikanischen Ländern ist die heimische Geflügelproduktion komplett zusammengebrochen. "ZDFzoom" über den wahren Preis des Billiggeflügels. Sonntag, 9. März 2014, 18.30 Uhr Terra Xpress Weissensee - Die Holländer kommen mit Dirk Steffens Es ist eines der spektakulärsten Sportereignisse weltweit. Wenn der Startschuss fällt, steht ein ganzes Land Kopf. "Terra Xpress" zeigt, warum jedes Jahr im Januar auf dem österreichischen Weissensee niederländische Meisterschaften im Eisschnelllauf ausgetragen werden, wieso bei Eisschnelllaufmarathons mit Distanzen von bis zu 200 Kilometern abertausende Holländer dabei sein wollen und warum der Eismeister vom Weissensee in den Niederlanden fast so bekannt ist wie der König. Wenn der Weissensee im österreichischen Kärnten zufriert, kommen sie: Holländer, die ihr wichtigstes sportliches Nationalereignis nicht mehr in ihrem eigenen Land austragen können, seit dort im Winter die Eisflächen kaum noch zufrieren. 1997 trafen sich letztmals über 15 000 Eisläufer zur Original-Elf-Städte-Tour. Sie ist die weltweit größte Eisschnelllauftour und führt über 200 Kilometer vereiste Wasserstraßen, die insgesamt elf friesische Städte miteinander verbinden. Verfolgt von rund zwei Millionen Menschen und 2000 Reportern aus aller Welt. Ob der österreichische Bergsee eine ausreichend sichere Eisdecke bietet, entscheidet jedes Jahr allein der Eismeister vom Weissensee. In den Niederlanden ist er inzwischen fast so berühmt wie der König. Denn mit seiner Arbeit steht und fällt das so wichtige nationale Mega-Event. Wochenlang bereitet er die manchmal recht tückische Eisfläche vor und versucht den Schneemassen Herr zu werden. "Terra Xpress" begleitet den Eismeister bei dessen heikler Mission, für sicheres Eis zu sorgen und zeigt, wie die Niederländer den Weissensee für 14 Tage belagern und die Bergregion fest in ihre Hand bekommen.
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