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Mittwoch, 12. Februar 2014

Mainz (ots)

Mittwoch, 12. Februar 2014, 22.25 Uhr

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Gewalt im Kinderzimmer: Versagt der Staat beim Kinderschutz?
Moderation: Wolf-Christian Ulrich und Sandra Rieß

Schlagen, schütteln, verbrühen: Jede Woche sterben in Deutschland 
drei Kinder durch körperliche Gewalt. Meist sind die eigenen Eltern 
die Täter. Unvorstellbares Leid, das zu verhindern wäre - so der 
Vorwurf zweier Berliner Rechtsmediziner. Die von Familienministerin 
Schwesig geforderte Kultur des Hinschauens funktioniere nicht, das 
Hilfssystem sei fehlerhaft und unzureichend. Helfer müssten mehr 
kontrolliert, Kinder viel früher von ihren Eltern getrennt werden. 
Alles nur Überforderung? Der Berliner CDU-Generalsekretär schlägt 
einen "Elternführerschein" vor. Alle Eltern also unter 
Generalverdacht oder muss der Staat nur bei klaren Hinweisen 
eingreifen?

Gäste:

Saskia Guddat

Die Rechtsmedizinerin der Charité Berlin stellt in ihrem Buch 
"Deutschland misshandelt seine Kinder" das deutsche 
Kinderschutzsystem in Frage und warnt: "Im Leben der Kinder gibt es 
genau zwei Menschen, die für ihre leibliche und seelische Gesundheit 
potenziell um ein Vielfaches gefährlicher sind als der gesamte Rest 
der Menschheit: ihre Väter und Mütter."

Elke Nowotny 

Die Vorsitzende des Kinderschutz-Zentrum Berlin e.V. ist der Meinung,
dass die Kriminalisierung von Eltern dem Kinderschutz schadet. Viel 
mehr müsse es darum gehen, die Eltern zu motivieren, in die Hilfe mit
einzusteigen.

Gina Graichen

Die Polizeihauptkommissarin leitet das einzige Kommissariat 
Deutschlands, das bei Kindesmisshandlung ermittelt. Sie fordert eine 
Kultur des Hinsehens, denn "ein Kind, das heute noch schreit, kann 
morgen schon tot sein".

Marcus Weinberg

Der familienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion warnt 
davor, Eltern unter Generalverdacht zu stellen und sagt: "Der Staat 
darf und soll nur bei zu erwartendem oder tatsächlichem Versagen der 
Eltern eingreifen."

Pressekontakt:

ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121

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