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Donnerstag, 11. Oktober 2001, 21.15 Uhr
auslandsjournal
Mainz (ots)
Brudermord - Verfolgte Muslime in Afghanistan
Sie wollten einen Staat für alle afghanischen Muslime schaffen, hatten die Taliban bei ihrer Machtergreifung angekündigt. Aber in Wirklichkeit begannen sie, ethnische Minderheiten zu verfolgen und zu ermorden. Es trifft Tadschiken, Usbeken, Hazara - unschuldige Zivilisten. Wer die Brandstiftungen überlebt, flieht. Wer nicht, stirbt den Tod im Feuer - unbemerkt von der Weltöffentlichkeit.
Der französische Reporter Florent Marcie geht den Gerüchten ethnischer Säuberungen durch die Taliban nach. Er findet schreckliche Beweise: verkohlte Leichen, niedergebrannte Dörfer.
In Bagram, einer Stadt etwa 40 Kilometer nördlich von Kabul, trifft der Reporter den Bauern Noor. Er erzählt, was er in Bagram erlebt hat: "Die Taliban kamen in den Ort. Sie haben Frauen und Männer getrennt. Die Frauen wurden nach Kabul mitgenommen, die Männer haben sie getötet. Sie haben in ihre Gesichter geschossen, damit man sie nicht wiedererkennt."
Florent Marcie hat diese schrecklichen Geschichten in ganz Afghanistan gehört. Er hat die Spuren von den Gräueltaten der Taliban gesehen. Die schrecken nicht einmal davor zurück, eigene Glaubensbrüder zu ermorden, zum Beispiel die Hazara. Ein Volk, das anders als die sunnitischen Taliban, der schiitischen Richtung des Islam angehört. Sie werden systematisch verfolgt und ermordet. Gemeinsam mit anderen ethnischen Minderheiten wie Tadschiken, Turkmenen und Usbeken haben sich die Hazara in der Nordallianz gegen die Taliban verbündet, um deren radikal-religiöses Regime in Afghanistan zu stürzen.
Weitere Themen: Frontlage - Die Nordallianz vor dem Angriff Cyberterror - Krieg am Computer
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