ZDF-Pressemitteilung
ZDF legt Haushaltsplan 2002 mit leichtem Überschuss vor
Mainz (ots)
Defizit soll bis 2004 auf unter 200 Millionen Mark vermindert werden - Jahr 2002 ganz im Zeichen des Sports
Der Haushaltsplan 2002 schließt mit einem Überschuss von 33 Millionen EURO. Dieser Betrag dient dazu, die aus der vergangenen Gebührenperiode noch anstehenden Kredite weiter zu tilgen. Zugleich verfolgt das ZDF damit das Ziel, das Defizit bis Ende 2004 auf deutlich unter 200 Millionen EURO zu drücken. Dies betonte ZDF-Intendant Prof. Dieter Stolte, der im März 2002 nach 20-jähriger Amtszeit die Verantwortung für Europas größte Fernsehanstalt abgeben wird, bei der Genehmigung des Haushaltsplanes 2002 durch den Fernsehrat. "Ich war immer bestrebt, mit der Haushalts- und Finanzwirtschaft des ZDF die Basis für eine erfolgreiche Programm- und Unternehmenspolitik zu legen. So wie es mir im Programm um Unverwechselbarkeit und Unverzichtbarkeit ging, ging es mir bei den Finanzen um Berechenbarkeit und Solidität", so Stolte weiter.
Der verabschiedete Haushaltsplan 2002 stehe dabei ganz im Zeichen der Sportgroßereignisse des Jahres, das viele Zuschauerinteressen auf ihre Kosten kommen lässt. Stolte betonte, "man dürfe aber dabei nicht verschweigen, dass hinter dieser Programmleistung auch eine große finanzielle Anstrengung steckt. Wir geben im Haushalt 2002 insgesamt 254,8 Millionen EURO für den Sport aus. Das sind 23,6 Prozent des Programmetats." Mit Sorge beobachtet der Intendant auch die aufgrund finanzieller Zwänge in den letzten Jahren erheblich gestiegene Wiederholungsquote im Hauptprogramm. Diese habe im Jahr 2000 bereits 39 Prozent betragen gegenüber 20 Prozent im Jahr 1990. Die Sorge werde nicht kleiner dadurch, dass viele Zuschauer auf Grund der Wettbewerbssituation eine Sendung erst bei ihrer Wiederholung sehen könnten.
Der Haushaltsentwurf 2002 sehe eine Steigerungsrate bei den Aufwendungen gegenüber 2001 von 6,9 Prozent auf nunmehr 1.804 Millionen EURO vor. Davon entfallen 1.389 Millionen EURO auf die Programmbereiche. Damit habe sich der Anteil der Programmaufwendungen am Gesamtbudget gegenüber dem Vorjahr um drei Prozentpunkte auf 77 Prozent erhöht. Die Steigerungsrate beim Programm betrage 10,5 Prozent. Dazu Stolte: "Mit einem Wort: das Geld geht ins Programm; also dorthin, wo es hingehört und wo es der Zuschauer am Bildschirm nachvollziehen und miterleben kann". Ohne den Mehraufwand für die Sportgroßereignisse wäre die Steigerungsrate nach Stoltes Angaben nicht einmal halb so hoch ausgefallen.
Eine besondere Aufmerksamkeit verdiene auch im Jahr 2002 die Entwicklung der Personalaufwendungen. Beim Amtsantritt Stoltes im Jahr 1982 haben diese 25 Prozent der Gesamtaufwendungen betragen. Im Haushalt 2002 seien es nur noch 15,7 Prozent. Dieser Prozess wäre ohne die gute Zusammenarbeit mit der Personalvertretung des Senders und nicht zuletzt ohne die Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht möglich gewesen.
Den Aufwendungen stünden Gesamterträge von 1.797 Millionen EURO gegenüber. Die konjunkturelle Entwicklung, die bereits im laufenden Jahr zu erheblichen Einnahmerückgängen bei der Werbung geführt habe, hinterlasse auch in 2002 ihre Spuren. Das ZDF setze jedoch alles daran, dass die Werbeeinnahmen das frühere Niveau wieder erreichten.
Beschluss des ZDF-Fernsehrates
Haushaltsplan 2002
Der Fernsehrat genehmigt gemäß § 20 Abs. 3 Satz 1 des ZDF-Staatsvertrages den vom Verwaltungsrat am 9. November 2001 beschlossenen Haushaltsplan 2002.
Der Fernsehrat nimmt mit Genugtuung zur Kenntnis, dass das ZDF trotz restriktiver Ansätze bei den Personalaufwendungen in den letzten Jahren seine Ausbildungsaktivitäten als übergeordnete Aufgabe fortsetzt und noch verstärkt.
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