ZDF-Pressemitteilung
"Tschernobyl" - Der Millionensarg"
"ZDF-dokumentation" über eine aufschlussreiche Forschungsreise
Mainz (ots)
Am Sonntag, 3. Februar 2002, 23.45 Uhr berichten die ZDF-Autoren Sabine Kemper und Bente Milton in der "ZDF-dokumentation" "Tschernobyl - Der Millionensarg" über eine ebenso ungewöhnliche wie aufschlussreiche Forschungsreise:
Der russische Atomwissenschaftler Konstantin Tschetscherow und der deutsche Physiker Sebastian Pflugbeil waren im vergangenen Sommer - in Begleitung des ZDF-Teams - im Unglücksreaktor von Tschernobyl: Sie wollen nicht glauben, was russische Institute und auch westliche Organisationen immer wieder behaupten und durch mehrere Millionen Euro teuere Studien zu belegen versuchten: dass nämlich im Reaktor 96 Prozent des radioaktiven Brennstoffs verblieben seien und deshalb der einsturzgefährdete erste "Sarkophag" durch einen neuen Schutzmantel gesichert werden müsse.
Tschetscheterow, der jahrelang als Physiker in Tschernobyl tätig war, sich oft in dem zerstörten Reaktor aufhielt und im Schacht selbst Messungen vornahm, geht davon aus, dass sich im zerstörten Reaktor nur noch wenig radioaktiver Brennstoff befindet, weil nämlich 1986 nicht - wie offiziell behauptet - nur vier Prozent des Brennstoffs, sondern fast die vollständige Menge an radioaktivem Material herausgeschleudert worden sei.
Messdaten und Videoaufzeichnungen des Wissenschaftlers hielt der sowjetische Geheimdienst mehrere Jahre unter Verschluss. Auch in der jüngsten Vergangenheit - so Pflugbeil - seien Informationen über die verheerenden Folgen der radioaktiven Verseuchung durch die Katastrophe von Tschernobyl nicht nur von russischer Seite, sondern auch von westlichen Organisationen und Behörden verheimlicht oder heruntergespielt worden.
Über 870 Millionen Euro wollen die westlichen Industriestaaten jetzt für einen neuen Schutzmantel um den zerstörten vierten Reaktorblock des Atomkraftwerkes Tschernobyl ausgeben. Der russische Atomwissenschaftler hält dies aufgrund seiner Forschungen für überflüssig.
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