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Mainz (ots)

Sonntag, 14. Februar 2016, 14.50 Uhr
  
planet e.
Risiko Hochwasser - wenn der Rhein überläuft 
Film von Christoph Schuch 

Durch den Klimawandel steigt das Risiko von Überschwemmungen. Wird in
Deutschland zu wenig für den Hochwasserschutz getan? Die Holländer 
jedenfalls greifen zu ungewöhnlichen Maßnahmen.

Sie siedeln Bauernhöfe um, reißen Häuser ab, beseitigen sogar Deiche.
Unsere Nachbarn bereiten sich auf ein "Jahrtausendhochwasser" vor, 
das eines Tages über den Rhein zu ihnen kommen könnte. Wie ist 
Deutschland vorbereitet, wenn die "große Flut" tatsächlich kommt?

Ein gigantisches Programm in den Niederlanden lässt aufhorchen: Es 
heißt "Raum für den Fluss" und ist ein milliardenschwerer Masterplan 
mit über dreißig Baustellen. Das Verblüffendste dabei: Bisher kannte 
man die Niederländer als ein Volk, das dem Wasser Stück für Stück 
Land abringt. Nun geben sie den Flüssen gezielt Raum zurück, graben 
neue Seitenkanäle, schaffen gigantische Überflutungsflächen.

Unsere Nachbarn haben gar keine andere Wahl. Sie wissen, dass sie 
sich mit dem Wasser arrangieren müssen, auch mit dem Hochwasser aus 
Deutschland, das über den Rhein in ihr Land getragen wird. Als 
Rheinanlieger sind sie das letzte Glied in der Kette. Je weniger 
Hochwasser auf dem langen Weg von der Schweizer- bis zur 
holländischen Grenze in deutschen Flussauen abfließen kann, desto 
mehr Wasser kommt bei ihnen an. Und der Klimawandel wird dafür 
sorgen, dass es immer mehr sogenannte "Starkregenereignisse" geben 
wird.

"Wir haben dem Rhein in den letzten Jahrhunderten achtzig Prozent 
seiner natürlichen Überflutungsflächen genommen, vor allem durch das 
Abholzen der Auenwälder und seiner Kanalisierung. Aber ein Umdenken 
ist möglich." Das sagt Christian Damm. Mit dem Flussökologen ist 
"planet e." an Deichen und in Auenwäldern unterwegs. Am Rhein sieht 
er viele Möglichkeiten für einen natürlichen Hochwasserschutz - vor 
allem im Rheingraben zwischen Basel und Bingen. 

Doch in vielen Rheinanlieger-Gemeinden - vor allem im Süden 
Deutschlands -  scheint noch zu oft der Spruch "Nach uns die 
Sintflut" die gängige Devise zu sein. Ein Denken, das eines Tages 
sowohl weiter nördlich gelegenen deutschen Städten wie Koblenz oder 
Köln als auch den Holländern zum Verhängnis werden könnte. In 
Deutschland ist Hochwasserschutz nach wie vor Ländersache: Ein 
Problem bei der Umsetzung vieler wirksamer Hochwasserschutzmaßnahmen,
denn nicht immer wird in den Bundesländern solidarisch gedacht.     

In den Niederlanden dagegen entscheidet die Regierung zentral, wo 
etwas für den Hochwasserschutz getan werden muss, zum Beispiel in 
Nimwegen, direkt hinter der deutschen Grenze. Hier leitet die 
Ingenieurin Andrea Voskens mit viel Enthusiasmus ein Projekt, das 
nicht nur die Bewohner vor gefährlichem Hochwasser schützt, sondern 
auch ganz neue Freizeit- und Wohnmöglichkeiten eröffnet.

Pressekontakt:

ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121





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