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Mainz (ots)

Sonntag, 10. April 2016, 0.20 Uhr

Der Panama-Skandal
Wie die Reichen ihr Geld verstecken
Film von Benoit Bringer und Edouard Perrin
Deutsche Bearbeitung: Nicolai Piechota und Bernd Weisener

Für Journalisten das größte Datenleck in der Geschichte, verbunden 
mit einem deutschen Namen: Jürgen Mossack. Seine Kanzlei half 
Superreichen, ihr Vermögen vor den Steuerbehörden zu verstecken. 

Ein anonymer Informant hatte Unterlagen aus der Kanzlei der Presse 
zugespielt. Ein Jahr lang haben hunderte Journalisten in 78 Ländern 
recherchiert. Die sogenannten Panama Papers bringen nun Politiker, 
Prominente und Superreiche in Erklärungsnot.

Französische Journalisten haben für die Sendereihe Cash Investigation
im Sender France 2 Teile der sogenannten Panama-Papiere recherchiert.
In den Dokumenten aus der Kanzlei Mossack Fonseca finden sich die 
Namen von etwa 1000 Franzosen. Frankreich leitete bereits 
Vorermittlungen wegen "Geldwäsche und Steuerbetrugs" ein, wie die 
Staatsanwaltschaft in Paris mitteilte. Es sei davon auszugehen, dass 
sich auch französische Steuerzahler strafbar gemacht hätten.

Ein Name aus den durchgesickerten Dokumenten schockiert die Franzosen
besonders: Fußballidol Michel Platini soll ebenfalls seine 
Geldgeschäfte über die Anwaltskanzlei in Panama abgewickelt haben. Er
steht unter dem Verdacht, von der FIFA 1,8 Millionen Euro erhalten zu
haben, die er auf Konten von sogenannten Briefkastenfirmen versteckt 
haben soll.

Wie leicht es ist, eine Briefkastenfirma zu gründen, zeigen die 
Autoren des Films in einem Selbstversuch. Über das Internet finden 
sie ein Schweizer Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, gut
betuchten Kunden weiterzuhelfen. Wenn man erst einmal im Besitz einer
sogenannten Briefkastenfirma ist, sei es nach Auffassung der Autoren 
auch nicht schwer, Geld vor dem Finanzamt zu verstecken. 
Die Reporter Benoit Bringer und Edouard Perrin treten in der 
Dokumentation den Beweis an, dass es sogar möglich ist, mittels der 
eigens gegründeten Firma Geld zu waschen.

Nach den Recherchen der Autoren werden die Briefkastengeschäfte 
ebenso über Banken eingefädelt. Auch eine bedeutende Privatbank sei 
nun unter Verdacht geraten: die Privatbank Edmond de Rothschild. Sie 
hat sich darauf spezialisiert, besonders vermögende Kunden zu 
betreuen und ihnen individuelle Lösungen anzubieten.

Die in Panama-Stadt ansässige Kanzlei Mossack Fonseca, die die jetzt 
in der Kritik stehenden Dienstleistungen erbracht hat, nannte die 
Enthüllungen einen Angriff auf das Land und wies alle Anschuldigungen
zurück. Offshore-Geschäfte sind nicht per se illegal - es sei denn, 
Briefkastenfirmen werden genutzt, um Steuern zu hinterziehen oder 
Geld aus verbrecherischen Aktivitäten zu waschen.

Pressekontakt:

ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121





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