ZDF-Pressemitteilung
ZDF: Weitere 50 000 Mark sollten in SPD-Kassen geschleust werden
Früherer Schatzmeister belastet Ex-Fraktionschef
Spenden sollen von Entsorgungsunternehmen Trienekens stammen
Mainz (ots)
Im Kölner Spendenskandal sollten noch weitere 50 000 Mark in die Parteikassen der SPD geschleust werden. Der zurückgetretene Schatzmeister der Kölner SPD, Manfred Biciste, sagte gegenüber dem ZDF Magazin "Frontal 21" am Freitag in Köln, der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Kölner SPD, Norbert Rüther, habe ihm diese Summe in bar angeboten. "Ende 1999 gab es dann noch einmal ein Spendenangebot von Herrn Rüther in der Größenordnung von 50 000 Mark", sagte Biciste gegenüber dem ZDF. Das Geld sollte gestückelt in den Finanzkreislauf der SPD eingeschleust werden.
Der frühere Schatzmeister sagte weiter, er habe zu dem Zeitpunkt abgelehnt, weitere Barspenden unbekannter Herkunft anzunehmen, weil ihm durch den Spendenskandal des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl (CDU) "die Dimension des Ganzen deutlich geworden war". Diese zusätzlichen 50 000 Mark seien nicht in den bislang bekannt gewordenen 511 000 Mark enthalten.
Nach Aussage des früheren SPD-Fraktionsvorsitzenden Rüther stamme das Geld vom dem Unternehmer Trienekens, sagte Biciste: "Herr Rüther hat mich am Samstag darüber informiert, dass das Geld von der Firma Trienekens sei. Ob das so ist, entzieht sich meiner Kenntnis", sagte Biciste gegenüber dem ZDF. Er räumte ein, schwere Fehler gemacht zu haben. Als Politiker und Lehrer sei er nun kein Vorbild mehr für seine Schüler.
Mehr zu dem Spendenskandal in Köln am Dienstag, 12. März 2002, 21.00 Uhr in "Frontal 21".
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