ZDF-Programmhinweis
37 Grad, Dienstag, 4. Juni 2002, 22.25 Uhr
Steinbrecher & Michael Ballack, Mittwoch, 5. Juni 2002, 11.30 Uhr
Steinbrecher & Oliver Kahn
Dienstag, 11. Juni 2000, 11.30 Uhr
Mainz (ots)
Dienstag, 4. Juni 2002, 22.25 Uhr 37 Grad Ach du dickes Kind Eine belastende Geschichte Film von Jobst Thomas
"...Dicke ha'm 'n Doppelkinn. Dicke schwitzen wie die Schweine..." Vernichtend fällt Marius Müller Westernhagen in einem seiner Songs über die "Dicken" her. Damit liegt er schlichtweg im Zeittrend, denn in Deutschland gibt es immer mehr dicke Menschen, besonders Kinder und Jugendliche.
Melanie ist 13 und sehr dick. Nach der Trennung der Eltern fing sie plötzlich an, immer zügelloser zu essen. Ihre Mutter verlor den Job. Sie mussten umziehen. In ihrer neuen Klasse fand sie keinen Anschluss. Täglich wurde sie gehänselt und ausgelacht.
Jeden Tag kam sie verheult nach Hause, tröstete sich am liebsten mit zwei bis drei Fertigpizzen und einer Familienpackung Eiscreme. Aber irgendwann war Essen kein Mittel mehr gegen solche Verletzungen. Deshalb blieb Melanie daheim. Ihre Schule schickte mehrere Briefe, aber das dicke Mädchen wollte sich von ihren Klassenkameraden nie mehr demütigen lassen.
Jedes dritte Mädchen und jeder vierte Junge zwischen zehn und 13 Jahren sind zu schwer. Die Anzahl der übergewichtigen und fettleibigen Jungen hat sich seit 1985 verdoppelt, bei den Mädchen sogar verdreifacht. In Deutschland sind über zwei Millionen dermaßen schwer, dass ihre Gesundheit auf dem Spiel steht. Außerdem alarmierend: Fettleibige Kids und Jugendliche, die nicht behandelt werden, behalten ihre feiste Form mit einer Wahrscheinlichlkeit von 70 Prozent.
Julia lebt mit ihrer Familie auf Ibiza. Für ihre Tochter haben die übergewichtigen Eltern nie richtig Zeit gehabt, zuviel Arbeit. Julia ist sehr sensibel und nimmt sich alles zu Herzen. Mit der Schule hatte sie keine Probleme, doch mit ihren Freundinnen schon. Auf jeden kleinen Streit reagierte das nachdenkliche Mädchen mit Fressanfällen. Nach dem Mittagessen geht es weiter mit Chips, dick belegten Broten und Pralinen. Sie wiegt 125 kg.
Das Reha-Zentrum Insula bei Berchtesgaden ist eine in Deutschland einzigartige Einrichtung. Hier werden solche Kinder wie Melanie und Paul rund um die Uhr therapiert, insgesamt jeweils 58 extrem übergewichtige - medizinisch ausgedrückt adipöse - Mädchen und Jungen. Jeder Patient bringt seine eigene belastende Geschichte mit. Die seelischen Probleme der Kinder und Jugendlichen sind oft so groß wie ihr Leibesumfang.
Denny hat es hinter sich. Er sitzt auf gepackten Koffern und hält zwei Fotos in seinen Händen. Die hat der Klinikchef von ihm gemacht. Das eine vor sechs Monaten, das andere vor ein paar Stunden. Zwei völlig verschiedene Personen. Er wiegt jetzt 30 Kilo weniger. Denny weiß, dass es nur 32 Prozent der ehemaligen Insula-Patienten schaffen, die hart erkämpfte Gewichtsabnahme auch langfristig zu halten.
Die 37 Grad-Sendung wird drei dicke Kinder und Jugendliche zum Teil vor, während und auch nach der Kur begleiten. Was bedeutet Dicksein für die Kinder, welche Rolle spielen die Eltern, was verändert sich, wenn sich das Essverhalten ändert und wie stabil bleibt dann das Gewicht und das Gefühl für sich selbst?
Mittwoch, 5. Juni 2002, 11.30 Uhr Steinbrecher & Michael Ballack
Michael Ballack ist der herausragende Fußballspieler der letzten Monate. In der Bundesliga führt der Leverkusener Mittelfeldstar die Torjägerliste an und in der Champions League schoss er Bayer 04 mit zwei Toren gegen Liverpool ins Halbfinale. Mit seinen drei Toren gegen die Ukraine in den beiden Play-off-Spielen der WM-Qualifikation sicherte er die Teilnahme an der WM und verhinderte so ein Waterloo des deutschen Fußballs. Wenn Ballack bei der WM an diese Leistungen anknüpfen kann, wird er der wertvollste Spieler der deutschen Mannschaft sein.
Auch unter der Regie von Rudi Völler hat sich die Nationalmannschaft noch nicht so gefestigt, dass sich leicht sagen ließe, wo das Team im internationalen Vergleich steht. Zwar gab es einige gute Spiele, aber auch Tiefpunkte, wie das 1:5 gegen England und die Zitterpartie um die WM-Qualifikation. Um so wichtiger, dass Spieler wie Kahn und Ballack dem Team beim WM-Turnier durch konstant gute Leistungen Halt geben. Michael Ballack gehört zu den wenigen Spielern, die mit ihrer Energie und ihrem Können ein Spiel entscheiden können, er ist einer, der es vermag, die ganze Mannschaft mitzureißen. Woher er diese Energie nimmt, wie er mit der plötzlich gestiegenen Popularität umgeht und wie er die Verantwortung als Spielmacher der Nationalmannschaft trägt, zeigt ein Porträt von Michael Steinbrecher direkt vor dem WM-Spiel gegen Irland.
Dienstag, 11. Juni 2000, 11.30 Uhr Steinbrecher & Oliver Kahn
Richtig gute Torhüter sind meist echte Charaktere: Sepp Maier, Dino Zoff, Walter Zenga oder Toni Schumacher bleiben unvergessen, gute Beispiele dafür, dass der Mann zwischen den Pfosten zwar keine Tore schießt, aber trotzdem im Zentrum des Spiels stehen kann. Eine solche Torwart-Legende ist auch Oliver Kahn, der unumstrittene Chef der deutschen Nationalmannschaft.
Doch der Weg zum Ruhm war für Oliver Kahn steinig. Auch wenn seine Qualitäten als Torwart schon früh unstrittig waren, geriet die Person Oliver Kahn wegen seiner imposanten Erscheinung auf dem Platz in die Diskussion. Als "Hulk Hogan der Bundesliga" verspottete ihn die "Süddeutsche Zeitung". Die "Zeit" vermutete, er sei offenbar von "Kimbern und Teutonen" und nicht von den Bayern auf den Platz gestellt. Und wer Oliver Kahn sah, wie er mit rausgestreckter Brust und weit aufgerissenem Mund auf die Gegenspieler zurannte, konnte es in der Tat selbst auf dem Fernsehsessel mit der Angst zu tun bekommen.
Doch Oliver Kahn hat sich geändert, er ist reifer. Noch immer ein "Verrückter", aber im positiven Sinne. Er trainiert nach wie vor sehr, sehr hart. Aber er geht dem Gegner nicht mehr an die Gurgel, und er sieht netter aus: modischer Haarschnitt, schicke Klamotten. Ernst betritt er aber noch wie vor den Platz, denn der eiserne Siegeswillen ist immer noch da. Er holt den Ball eben nicht gerne aus dem Netz.
Dieser Ehrgeiz verhinderte die Wandlung zum Kumpeltypen, trug ihm aber zahlreiche Ehrungen ein, ob als "Fußballer des Jahres" oder gar "Welt-Torhüter". Dabei ist er ein Einzelgänger, wie viele andere Torhüter auch, aber gerade das macht ihn interessant. Er ist ein Typ mit Ecken und Kanten, umgänglicher zwar als früher, aber immer noch nicht glatt und langweilig. Das Porträt von Michael Steinbrecher, das direkt vor dem WM-Spiel Deutschland gegen Kamerun ausgestrahl wird, zeigt "unseren" Mann zwischen den Pfosten so nah und persönlich, wie man ihn noch nie gesehen hat.
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