ZDF-Pressemitteilung
Nippons wilde Töchter
ZDF-dokumentation über die Ausbildung einer japanischen Proficatcherin
Mainz (ots)
Aya, 18, möchte Proficatcherin werden. Proficatchen, besonders das der Frauen, ist in Japan kein halbseidenes Vergnügen einer Randgruppe, es ist ein ernst genommener Sport. Die Kämpferinnen sind hoch angesehen. Doch die Ausbildung ist ein Albtraum.
Für die ZDF-dokumentation "Nippons wilde Töchter" am Sonntag, 12. Mai 2002, 23.15 Uhr, haben Gert Anhalt und sein Team des ZDF-Studios Tokio neun Monate lang die 18-jährige Aya bei der Ausbildung in einem der renommiertesten Catcherställe Japans begleitet: von ihrem ersten Tag als kicherndes Mädchen im Trainingscamp bis zu ihrem Debüt als durchtrainierte, stahlharte Kämpferin.
Es ist schwer zu verdauen, was da vor sich geht in dem Schuppen inmitten idyllischer Gemüsefelder am Stadtrand von Yokohama. Man möchte einen Krankenwagen rufen, die Polizei einschalten oder die Menschenrechtskommission. "Los, steh' auf! Wehr dich! Schlag mich!" schreit die Trainerin, und tritt auf die wehrlos auf der Matte liegende Aya ein. "Du wolltest doch ein Profi werden! Dann steh' auf und schlage mich!"
Nur wenige wissen, welcher Albtraum, welche Knochenmühle die Ausbildung ist: kaserniert und unter Hausarrest, Besuche sind nicht erlaubt und nur kurze Telefonate mit den Eltern. Wecken um Punkt sechs, dann zehn Stunden hartes Training, sechs Tage in der Woche. Und dann, im letzten Teil der Ausbildung, die Prügel, die Demütigung und der Schmerz.
Doch im japanischen Denken sind derartige Lehr- und Leidensjahre nichts Ungewöhnliches und Anstößiges - im Gegenteil. Das Durchhalten um jeden Preis - gambaru - ist eine Tugend, die honoriert und bewundert wird. Die Catcherinnen sind gut verdienende Idole in Japan, vor allem bei jungen Frauen beliebt. Sie bewundern Leidensfähigkeit und Siegeswillen der Kämpferinnen, die selbst in der Niederlage Würde und Stärke beweisen.
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